Unter der Leitung von Dr. Michael Zürn (Daimler AG), Dr. Florian Oefele (BMW AG), Steffen Müller (Audi AG) und dem Ehrenvorsitzenden Dr. Klaus Koglin tauschten sich Experten der Automobil- und Zulieferindustrie unter anderem über Herausforderungen in der Fügetechnik von Leichtbaukarosserien, Additive Manufacturing und über das Zeitalter künstlicher Intelligenz aus.
Auf der Konferenz wurden aktuelle Themen wie Digitalisierung, Industrie 4.0 und Smart Factory thematisiert und diskutiert. Die Vision einer Produktionsumgebung, in der sich Fertigungsanlagen und Logistiksysteme ohne menschliche Eingriffe weitgehend selbst organisieren, und von Systemen, welche mit Hilfe des „Internets der Dinge“ eigenständig miteinander kommunizieren, warf viele Fragen auf. Für die Teilnehmer gab es neben einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm ausreichend Zeit und Möglichkeit, in Gesprächen Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
Nicht zu Unrecht stellte Kai Gonglach, Zukunftsforscher bei der Denkfabrik 2bAHEAD, in seinem Einstiegsvortrag die Fragen: „Was passiert im Zeitalter künstlicher Intelligenz? Was passiert, wenn der Computer intelligenter ist als der Mensch? Geht das Expertentum, das Wissen, die Beratung verloren?“ Fakt ist, die Geschwindigkeit der technologiegetriebenen Entwicklung wird nie wieder so langsam sein wie heute. Gerade darum sind Zusammenarbeit und gegenseitiger Austausch von großer Bedeutung. „Die Konferenz ist sehr wichtig, hier können wir netzwerken, erfahren, was die Automobilindustrie bewegt, und bekommen dadurch Input für unsere weiteren Entwicklungen“, unterstreicht Fronius-Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß die hohe Relevanz der Veranstaltung aus Sicht des Organisators.
Referenten von Daimler, Magna Steyr, Audi, VW und BMW sprachen in ihren Vorträgen über Lösungen und Ideen, um den An- und Herausforderungen des modernen Karosseriebaus, der durch vielfältigen Materialmix, große Produktkomplexität, Schnelllebigkeit und Digitalisierung gekennzeichnet ist, entsprechen zu können. Alexander Fickerl von BMW plädierte für die Nutzung des Geschwindigkeitsvorteils von Industrie 4.0, der darin besteht, Projekte deutlich schneller umsetzen zu können, um konkurrenzfähig zu bleiben. Neben Vertretern der OEMs referierten Sprecher von Tucker, ArcelorMittal, AIT, KUKA und Fanuc Deutschland über Technologien, die die Automobilbauer unterstützen, um genau diesen Anforderungen gerecht werden zu können.
Neben den technologischen Treibern und Mitteln wurden die Folgen der voranschreitenden Digitalisierung diskutiert. Durch den Vormarsch künstlicher Intelligenz werde die Wirtschaft in Zukunft geänderte Anforderungen an den Menschen stellen. Wichtig sei, dieses Thema nicht zu ignorieren, sondern die Chancen proaktiv zu nutzen. „Die größte Herausforderung wird sein, ethische und moralische Grenzen zu definieren und einzuhalten, wenn wir in Zukunft fähig sein werden, uns selbst zur zweitintelligentesten Spezies des Planeten zu machen“, legte Dr. Klaus Koglin in der Podiumsdiskussion sein Augenmerk auf gesellschaftliche Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringen wird. Man darf gespannt sein, welche der diskutierten Herausforderungen und Lösungen der Zukunft bei der nächsten Automobilkonferenz in zwei Jahren bereits Gegenwart sein werden.