Ein Blockhaus ist noch immer ein Holzhaus mit Wänden aus übereinanderliegenden Hölzern. In der Architektur ist man aber anspruchsvoller geworden und entwirft mehrstöckige Häuser mit großen Glasfenstern und Balkonen. Holz quillt oder schwindet, wenn es im Laufe der Jahreszeiten Feuchtigkeit aufnimmt oder abgibt. Besonders während der ersten Heizperiode war bei Blockhäusern damit zu rechnen, dass es zu einer Setzung (Schrumpfen) kommt, die bis zu fünf Zentimeter pro Stockwerk ausmachen kann. Das führte zu einer Verformung z.B. von Tür- und Fensteröffnungen und einer Beeinträchtigung ihrer Funktion. Die weinberger-holz gmbh mit Sitz im Lavanttal (Kärnten) wandte sich mit der Idee einer „setzungsfreien Blockhausbohle“ an die Holzforschung Austria HFA, ein Mitglied der Austrian Cooperative Research (ACR). Bei der Neuentwicklung handelt es sich um eine dreischichtig aufgebaute Blockhausbohle, bestehend aus zwei Außenlamellen und einer orthogonal, also im 90-Grad-Winkel, angeordneten Mittellamelle. Durch diese orthogonale Verklebung werde eine Verformung der Blockhausbohle nahezu ausgeschlossen, erklärt Andreas Neumüller, Leiter des Fachbereichs Bauprodukte an der HFA. Mit diesen Blockhausbohlen können mehrstöckige Blockhausbauten ohne Setzung, also geeignet auch zum Einbau großer Glaselemente, konstruiert werden. Dafür erhielt das Unternehmen einen der drei ACR Kooperationspreise 2013. Der ACR Kooperationspreis geht an eine beispielhafte Forschungszusammenarbeit zwischen einem ACRInstitut und einem KMU. Bewertet werden unter anderem: Innovationsgehalt der Projekte, Wirtschaftlichkeit, Bedeutung für die Marktposition des KMU, die Qualität der Kooperation mit dem ACR. weinberger-holz vertreibt diese neu entwickelten Blockhausbohlen unter dem Namen Bilam forte. Die Blockhausbohlen können in einem industriellen Prozess in verschiedenen Höhen und Stärken und in einer Länge von bis zu 13,5 Metern hergestellt werden.
Weitere Informationen:
www.acr.ac.at
www.weinberger-holz.at