Restaurants, Bars und Cafés spiegeln die Ansprüche und sich verändernden Gewohnheiten der Bevölkerung unmittelbar wider. Jüngstes Beispiel ist die Corona-Krise. Während große Teile der klassischen Gastroszene unter dem Lockdown litten, erlebte der Lieferservice mit Onlinebestellung einen kometenhaften Aufstieg. Die Zubereitung erfolgt häufig in sogenannten Ghost-Kitchens ohne jeglichen Publikumsverkehr. Verglichen mit einem herkömmlichen Gastronomiebetrieb halten sich die Investitionen in Grenzen: Eine Website mit Zahlungsabwicklung, ein Lieferpartner und eine gute Prise Marketing via Social Media. Leer gehen dabei alle Gewerke aus, die darauf spezialisiert sind, dem Gast um die Nahrungsaufnahme herum ein physisches Gesamterlebnis zu bieten, wie Inneneinrichter, Architekten, Designer und Bauhandwerker. So lange sich das Arbeitsleben im Homeoffice abspielt, benötigt niemand einen Empfang, Gastraum, Barbereich oder Sanitärraum.
Wenig Grund zum Feiern hat auch die gehobene Gastronomie. Weil zahlungskräftige Touristen und Businessreisende ausbleiben, hängt deren Überleben von treuen Stammgästen ab. Um wenigstens diese zu halten, müssen Gastgeber den Spagat zwischen Kosteneffizienz und Besuchererlebnis in allen Bereichen schaffen. Experimente waren früher schon kaum drin und in der „neuen Normalität“ noch weniger. Folglich muss jede Investition gut überlegt sein, besonders bei raumfesten Ausstattungen.