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Die Aufmerksamkeit im Augenblick

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Plätze sind Konglomerate materieller und immaterieller Bestandteile. Qualitäten lebendiger Prozesse spielen eine wesentliche Rolle im urbanen Raum – weit mehr als eine geografisch fassbare Masse an Gebäuden, Straßenzügen und Bäumen.

von: Susanne Karr

Die New Yorker Stadtforscherin Jane Jacobs sprach vom „Ballett der Straße”, einer Art Bühne für das echte Leben. Der französische Philosoph Henri Lefebvre sah den urbanen Raum unter dem Aspekt einer sozialen Entwicklung als geprägt durch ein Zusammenspiel unterschiedlicher Denkweisen, Formen und Handlungen.
Welche Bedeutung kommt der besonderen Situation des Platzes in der Stadt zu?

Städtebaulich wäre die Bedeutung der „piazza“ ein definierter Raum, mit Gebäuden umgeben, wie etwa die Piazza Navona in Rom oder die Place des Vosges in Paris. Ein klassischer Platz kann ein Marktplatz sein – wie die Grand‘ Place (Grote Markt) in Brüssel. Unbestritten versteht sich der Handel als urbaner Nukleus. Als Versammlungsort betritt der Platz – wie idealtypisch die griechische Agora oder das Forum Romanum – die Sphäre des Politischen, der Kommunikation und der Begegnung, wie in jüngster Vergangenheit der Maidan oder der Tahrir­-Platz. Ebenso wichtig ist der Platz als Repräsentationsort, der auf Geschichte und Symbole verweist, wie die Piazza San Marco in Venedig oder der Palastplatz in Sankt Petersburg. Als Sammelpunkt für Reisende kommt dem Platz eine weitere Dimension zu: als Fixpunkt im Hin und Her der Passagiere und der verstreichenden Zeit.

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