Die Zeiten der tatsächlich aus massivem konstruktivem Stein errichteten Gebäude sind schon länger vorbei. Nicht mehr tonnenschwere Steinblöcke bilden die Außenmauern und tragenden Wände, sondern leichtere Konstruktionen wie Ziegel, Beton oder Stahl. Diese werden mit Natursteinplatten verkleidet, entweder im direkten Verbund mit den konstruktiven Mauern oder als vorgehängte, hinterlüftete Fassadenelemente. Hinterlüftete und wärmegedämmte Außenwandverkleidungen aus Naturstein erfüllen die hohen technischen und ästhetischen Anforderungen moderner Architektur, im Wohnbau ebenso wie im Bereich öffentlicher Bauten, Gewerbeimmobilien und Kulturbauten.
Museo Jumex – Sägezähne aus Travertin
Ende 2013 wurde das Museo Jumex in Mexiko City eröffnet. Mit seinem sägezahnartigen Sheddach, das ebenso wie die gesamte Fassade in Naturstein eingehüllt ist, wirkt das auf einem dreieckigen Grundstück gelegene, gedrungene und mit wenigen Fensteröffnungen versehene Gebäude ein bisschen wie ein Fremdkörper zwischen den hochgewachsenen, klassischen Curtain Wall-Gebäuden der Umgebung. Während Sockel und Stützen des offenen und mit den öffentlichen Verkehrsflächen verschmelzenden Erdgeschoßbereichs sowie sämtliche Untersichten aus weißem Sichtbeton bestehen, hat der englische Architekt David Chipperfield alle Fassaden, aber auch die gesamte Dachkonstruktion und alle Decken in den Obergeschoßen aus einem in Xalapa, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Veracruz gewonnen Travertin herstellen lassen. Diese beinahe durchgängige Natursteinverhüllung verleiht dem Gebäude ein monolithisches, kompaktes Erscheinungsbild, das an die indigene bildhauerische Tradition anknüpfen soll, so Chipperfield, der für die Fassaden des Kaufhaus Tyrol in Innsbruck und für das Kaufhaus Peek & Cloppenburg in Wien verantwortlich zeichnete.
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