Dornbirn ist mit rund 50.000 Einwohnern die größte Stadt Vorarlbergs. Der Dornbirner Stadtteil Haselstauden liegt im Norden der Stadt und ist mit 5400 Einwohnern vor allem eine Wohngegend. Im Zentrum dieses Stadtteils, rund um die Kirche gelegen, befinden sich die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe mit Schwerpunkt Sozialmanagement (HLS), Spiel- und Aufenthaltsräume, Nahversorger sowie Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Geplant ist weiters ein Kinderhaus samt Turn- und Veranstaltungshaus nach Plänen der Vorarlberger Architekten Cukrowicz Nachbaur – sie gewannen soeben einen Wettbewerb, den wir ab Seite 116 dokumentieren. Das Projekt ist als Ergänzung zur neuen Volksschule in Haselstauden gedacht, die im Februar 2020 fertiggestellt wurde.
Lang gestreckter Baukörper
Auch für diesen Neubau hatte Dornbirn einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, den Ende 2015 das Wiener Architekturbüro Fasch & Fuchs gewonnen hat. Aus 24 eingereichten Projekten entschied sich die Jury unter dem Vorsitz des Innsbrucker Architekten Rainer Köberl für diesen Entwurf aufgrund des äußerst stimmigen Konzepts. Der neue Baukörper dockt an das Vordach der alten Turnhalle an und nimmt die Höhe dieses Baukörpers auf. Dadurch entsteht ein ruhiger länglicher Platzraum, der sich zwischen einer Baumgruppe vor der Fachschule bis zu einer Baumgruppe vor der neuen Volksschule spannt. Von der alten Schule wurde ein aus den 1960er-Jahren stammender Bauteil abgerissen, der Altbau aus dem 19. Jahrhundert und die Turnhalle wurden stehen gelassen. Der monochrome, in hellem Grau gehaltene Verbindungsteil zwischen dem neuen und dem alten Bauteil liegt lang gestreckt und horizontal gegliedert in das Gelände eingebettet. Von der Ostseite mit ihrer kleinteiligen Bebauung aus gesehen ist vom Schulgebäude nur ein Obergeschoß zu sehen, ebenso wie an der Westseite, wo die neue Schule an den alten Turnsaal im Norden anschließt. Dann senkt sich der Vorplatz in Richtung Süden ab und bildet
einen Schulhof vor dem Baukörper mit nunmehr zwei Obergeschoßen.