Für die Concrete Student Trophy 2011 (sh. wettbewerbe 301, Okt./Nov. 2011) wurde der Entwurf einer schwimmenden, barrierefreien Brücke mit Mehrfachnutzung (Badezugänge, Gastronomie etc.) über die Neue Donau ausgeschrieben. Zentrale Themen waren die Schwimmfähigkeit, die Barrierefreiheit und das Ausschwimmen der Brücke innerhalb von acht Stunden aufgrund des Hochwasserschutzes. Gleich zwei Studenten-Teams der TU Graz konnten die Jury von ihren innovativen Entwürfen und Konstruktionen überzeugen: Die Projekte„BEETon“ und „Seerosen“ gewannen ex aequo den ersten Platz. Auch die MA 45, Ideengeber der Aufgabenstellung, war von den Konzepten der Siegerprojekte überzeugt und entschloss sich dazu, das Projekt Beton-Schwimmkörper in der Neuen Donau weiterzuverfolgen. Da die Realisierung der gesamten Wettbewerbsaufgabe nicht möglich war, entschied sich die MA 45 dazu, die allgemeine Eignung, das Tragverhalten und die Robustheit der Konstruktionsweise anhand eines Prototyps in Form einer Schwimminsel zu prüfen. Die Insel sollte außerdem als Einstiegs- und Liegefläche für Badegäste dienen und eine Alternative zu den bestehenden Schwimmkörpern aus Kunststoff darstellen. Daher wurde das Institut für Tragwerksentwurf der TU Graz bzw. die sechs Studenten der Siegerprojekte im Jänner 2012 beauftragt, aufbauend auf den Erfahrungen des Studentenwettbewerbes, eine robuste Betonschwimminsel zu entwickeln.
Darüber hinaus wurde Lothar Heinrich vom Zivilingenieurbüro VASKO + Partner aus Wien die ingenieurfachliche Begleitung des Projektes anvertraut, um die Idee der Schwimminsel aus Beton innerhalb eines vorgegebenen Budgets zu verwirklichen. Vorgesehen war ein beliebig erweiterbares, bogenförmiges Modulsystem, das aber nach ersten Versuchen durch einen monolithischen Betonkörper ersetzt wurde, da dieser eine vom Gewicht her leichtere Konstruktion ermöglicht. Zu Beginn der Planung orientierte sich der Entwurf der Insel an bestehenden Beton-Schwimmstegen, die in konventioneller Stahlbeton-Fertigteilbauweise hergestellt werden. Der Auftrieb des Betonkörpers erfolgt über einen XPS-Kern, der auch bei Durchfeuchtung nur geringfügig Feuchte aufnimmt. Da aufgrund des Wasser- und Frostangriffes eine ausreichend große Betondeckung zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit eingehalten werden musste, betrug die Mindestdicke der Betonhülle ca. 10 cm. Größe und Gewicht der Schwimmkörper wurden so gewählt, dass die Einzelteile per LKW an den Einbauort geliefert werden konnten.
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