Das Sperlgymnasium im zweiten Wiener Gemeindebezirk ist eines der ältesten Gymnasien Wiens. Im Jahr 2016 lobte die Bundesimmobiliengesellschaft als Eigentümer der benachbarten Liegenschaft einen einstufigen, offenen Realisierungswettbewerb aus, um einen Zubau zu errichten.
Aus 68 Einreichungen wählte die Jury unter dem Vorsitz des Architekten Johann Traupmann das Projekt von POS architekten zum Gewinner. Der Zubau umfasst sechs Geschoße mit einer Bruttogeschoßfläche von 2500 Quadratmetern. Im Untergeschoß befindet sich die Zentralgarderobe, in den übrigen fünf Geschoßen die Klassenzimmer, Bibliothek, Lernzonen und Räume für die Nachmittagsbetreuung, der auch ein Garten zur Verfügung steht. Darüber hinaus wurde das Bestandsgebäude komplett saniert.
Transparenter Eingangsbereich
Der neue Baukörper schiebt sich zwischen die massiven gründerzeitlichen Nachbargebäude. Der Haupteingang und die Erschließung wurden neu geordnet. Die in zwei Geschoßen zurückgesetzte nordseitige Fassade ermöglicht einen transparenten Eingangsbereich für den Gesamtkomplex. Zwischen der Bibliothek im Erdgeschoß und dem Tagesschulbereich im ersten Stock ist eine Sitztreppe ausgebildet, der Übergang der beiden Räume ist fließend und schafft eine großzügige Verbindung und vielfältige Benutzbarkeit. Der Eingangsbereich ist mit einer arenaartigen Stiegenanlage, die ins Obergeschoß durchfließt, sehr großzügig angelegt. Zur südseitigen Hofseite hin ist der Zubau komplett verglast. Zahlreiche öffenbare Fensterflügel und Balkone gewährleisten einen geringen solaren Eintrag im Sommer, während die Zone im Winter besonnt ist. Vorplatz, Foyer und Garten können als durchgehende Zone bespielt werden, durch den kompakten Baukörper konnte ein Garten von 200 Quadratmetern geschaffen werden, der ebenso wie die Balkone mit 140 Quadratmetern die Lernzonen ergänzt.