312 Wettbewerbe

EXPO2015 Österreich-Pavillon, Mailand

terrain: landscape urbanism, Graz

Die zu lösende Aufgabe war ebenso komplex wie außergewöhnlich. Sie umfasste sowohl die Architektur des Pavillons (inklusive der notwendigen ingenieurtechnischen Konzepte und der Inneneinrichtung) als auch die Konzeption der Ausstellung und die Gestaltung der Außenräume. Der Schwerpunkt des Beitrages sollte definitionsgemäß nicht auf der architektonischen Lösung des Pavillons, sondern vor allem auf der inhaltlichen Umsetzung des Generalthemas „Feeding the Planet. Energy for Life“ liegen. Grundstücksgröße: 2.000 m², verbaubare Fläche: 1.000 m².

Auslober
Österreichische Beteiligung an der EXPO 2015 Mailand, vertreten durch das EXPO-Büro der Wirtschaftskammer Österreich, 1010 Wien

Verfahrensbetreuer
Technisch: Werner Consult ZT GmbH, 1200 Wien
Rechtlich: Heid Schiefer Rechtsanwälte OG, 1030 Wien

Art des Wettbewerbes
EU-weiter offener zweistufiger anonymer Realisierungswettbewerb. Anschließend ein Verhandlungsverfahren zum Abschluss eines Generalplanervertrags. Der Wettbewerb wurde in zwei Stufen abgewickelt:

1. Stufe: In der 1. Stufe wurde von den Teilnehmern die Darstellung von Konzepten erwartet, die es dem Preisgericht ermöglichten, die Entwurfsansätze mit dem größten Entwicklungspotenzial für eine Weiterbearbeitung auszuwählen und allgemein gültige Empfehlungen für die weitere Bearbeitung zu formulieren.

2. Stufe: In der 2. Stufe wurde von den ausgewählten Teilnehmern eine Konkretisierung und Detaillierung der vorgelegten Konzepte erwartet, die darüber hinaus die Überprüfung der Machbarkeit ermöglichen sollte.

Beurteilungskriterien 2. Stufe
Weiterentwicklung und Umsetzung der Leitidee; Raumkonzept; Nachhaltigkeit; Realisierbarkeit.

Beteiligung
1. Stufe: 56 Projekte
2. Stufe: 6 Projekte

terrain: landscape urbanism, Graz

Gewinner, Projekt Nr. 43

Projektbeurteilung 2. Stufe:
• Weiterentwicklung und Umsetzung der Leitidee: Das Projekt stellt einen unverwechselbaren Gesamtauftritt dar. In der Weiterentwicklung überzeugt es durch Fokussierung auf Luft, Atmen und Diversität. Es weist einen klaren Bezug zum Leitthema „Energy for Life“ auf. Das inhaltliche Konzept vermittelt klare Botschaften auf mehreren Ebenen, die durch fokussierte Aussagen wie z.B. „ein Atemzug bleibt zwei Jahre in der Lunge“ sowohl plakativ kommunizieren als auch subtil in Erinnerung bleiben. Das Projekt ist Kunst und Wissenschaft gegenüber nicht nur anschlussfähig, sondern beide Disziplinen sind integraler Bestandteil des Konzeptes. Es stellt eine große Erzählung über den Wert der natürlichen Ressourcen dar und spricht gleichzeitig Emotionen und Sinne an. Durch diese einfache, aber nicht banale (weil auf vielen Ebenen lesbare) Botschaft besticht und verführt es ganz direkt.

Die individuelle Decodierbarkeit und für alle Kulturkreise sinnliche Berührung zeichnet den Beitrag aus. Die Leitidee dockt einerseits an klischeehafte Erwartungen zu Österreich an, andererseits wird das Klischee geschickt „durchgelüftet“ und auf eine wissenschaftliche und kulturelle Ebene gehoben.

• Raumkonzept: Das Raumkonzept ist einfach, logisch und sachdienlich. Es nimmt sich im Dienst des Ausstelterrainlungskonzepts bewusst zurück, bietet jedoch einen Rahmen für vielfältige Ergänzungen auf der Mikroebene.

• Realisierbarkeit: Das Projekt erscheint technisch und im Rahmen des Budgets realisierbar. Die technische Komplexität des Vorhabens wird erkannt und als Chance gesehen, Österreich in Bezug auf Klima und Nachhaltigkeit innovativ und fortschrittlich zu positionieren. Die ästhetische Inszenierung verspricht eine Einmaligkeit und es wird erwartet, dass die Umsetzung in der dargestellten ästhetischen und technischen Schlüssigkeit gelingt.