Er ist täglich im Intro von „Wien heute“ im ORF zu sehen, zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen dient er als Kulisse und auf Instagram ist er unzählige Male Hintergrund für Selfies: der Campus WU. Es ist jetzt zehn Jahre her, dass wir den Campus WU zusammen mit der Wirtschaftsuniversität Wien geplant und errichtet haben. Mit seiner Bandbreite an architektonischen Stilen, die sich zu einem stimmigen Ensemble zusammenfügen und als Dreh- und Angelpunkt das Library & Learning Center von Zaha Hadid haben, war der Campus WU bei seiner Eröffnung eine Sensation in Wien. Inzwischen hat er einen ganzen Stadtteil belebt und ist zur touristischen Attraktion geworden. Der Campus WU ist zu einem beliebten und belebten Lern- und Aufenthaltsort für die über 21.000 Studierenden der Wirtschaftsuniversität in Wien geworden, die so in ihrem Alltag mit anspruchsvoller und inspirierender Architektur in Berührung kommen.
Genau diesen Anspruch haben wir als Bundesimmobiliengesellschaft, wenn wir Universitätsgebäude errichten, sanieren oder einen ganzen Campus entwickeln. Wir arbeiten über Generalplanerwettbewerbe mit international renommierten Büros genauso wie mit jungen Architektinnen und Architekten zusammen. Gerade hat sich das Architekturbüro „querkraft“ bei einem Wettbewerb für die Weiterentwicklung des Campus der Johannes-Kepler-Universität in Linz durchgesetzt (Dokumentation Seite 124). Egal ob es um die Errichtung eines topmodernen Universitätsareals oder um die denkmalschutzgerechte Sanierung eines historischen Lesesaals geht, im Zentrum unserer Planung steht immer, architektonisch wertvolle und nachhaltige Lern- und Arbeitsräume zu schaffen und das Umfeld und die Stadt miteinzubeziehen. In einem Teil des 1. Bezirks in Wien, der bislang noch zu den weniger belebten zählt, entsteht etwa gerade eine spezielle Uni- und Forschungsmeile. Sie erstreckt sich vom neuen Campus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften rund um den Dr.-Ignaz-Seipel-Platz über Otto Wagners Postsparkassengebäude, das künftig zur Heimat für Wissenschaft und Forschung wird, bis hin zu den Gebäuden der Universität für angewandte Kunst am Wienfluss.
Universitäten zu bauen oder zu sanieren ist eine große und schöne Aufgabe, es erfordert eine spezielle Expertise, eine vertrauensvolle Diskussion mit den heimischen Universitäten und dem Wissenschaftsministerium – und es ist unsere Leidenschaft. Beim Universitätsbau geht es natürlich auch um die technischen Rahmenbedingungen und um den Lebenszyklus eines Gebäudes. Wie muss ich Laborräume planen, welche Parameter müssen beachtet werden, damit dort hochsensible Großforschungsgeräte aufgestellt und bedient werden können? Was muss ich heute schon mitdenken, wenn ich die künftigen Anforderungen und Veränderungen des Universitätsbetriebs vorwegnehmen möchte? Wie kann ich ein Universitätsgebäude flexibel und reversibel gestalten? Wie sieht sie überhaupt aus, die Universität der Zukunft?
Den Campus WU durfte ich als Gesamtprojektleiter der BIG verantworten, inzwischen darf ich mich gemeinsam mit meinem Team mit der infrastrukturellen Entwicklung aller österreichischen Universitäten beschäftigen und so einen Beitrag für die Qualität des öffentlichen Raums leisten.
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