Vom Stadtwald bis zum Grätzelgarten
„Jeder Hof hat eigentlich schon viel, für das er steht“, beschreibt Carla Lo die derzeitige Situation. Der zweite Hof hat beispielsweise einen sehr heterogenen Baumbestand und ein Denkmal von Joseph II. Der vierte Hof besitzt eine prächtige Kastanie und im Hof Nummer 3 wird bereits gegärtnert – diese Stärken werden in der Planung noch deutlicher herausgearbeitet. „Es geht darum, den Höfen Identität zu verleihen“, so Lo.
Hof 1 steht ganz im Zeichen der Kommunikation. Die charakteristische, klassische Parklandschaft wird als naturoffener Raum beibehalten. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Randzonen, indem die Eingangsbereiche (auch im Osten zur neuen U-BahnLinie U5) eine großzügige Gestaltung erfahren. Als Dreh- und Angelpunkt zwischen Nord-Süd- und Ost-West-Achse wird Hof 2 intensiver umgestaltet: Hier entsteht das neue Zentrum der Hoflandschaften, ein nutzungsoffener Kommunikationsraum. Die Bestandsgehölze werden in Szene gesetzt, ein hochwertiger Plattenbelag schafft den Teppich für die Kommunikation und die von Carla Lo eigens entwickelten Möbel „Vielings“ ermöglichen Sitzen, Liegen, Lernen und Entspannen. Lernen unter den Baumkronen soll in Hof 3 möglich sein: Die vorhandene Grünstruktur wird ausgelichtet und mittels Hecken- und Grasbändern werden Lernnischen gebildet. Hof 4 erhält im Osten eine stärkere öffentliche Funktion. Unter den bestehenden Kastanien schafft ein Kiesplatz ein attraktives Entree.
Einer der kleinsten und grünsten Höfe ist Hof 5: Er wird in seiner bestehenden Qualität noch verdichtet. Ergänzende Baumpflanzungen im Zentrum und eine schattenverträgliche Unterpflanzung schaffen ruhige und kontemplative Bereiche.
Farbenfroher Garten
Ein Gräsermeer mit Stein prägt den Hof 6: Hier können neben Konzerten auch Diskussionen und Ausstellungen im Freiraum stattfinden. Die bestehende Kiesfläche wird – bis um den Bereich des Denkmals – durch eine Gräserinsel ergänzt. Hof 7 ist ein Ruheort und farbenfroher Garten. Die Rasenflächen werden zugunsten von großzügigen Stauden und Gräsermischpflanzungen zurückgebaut. Es entstehen ruhige Sitzmöglichkeiten im Blütenmeer zum Lernen und Lesen. Ruhige Lernhöfe bleiben die Höfe 8 und 9: Mit „Vielings“ erhalten die Rasenflächen eine optimale Nutzung, auch außerhalb der Sommermonate. Hof 10 wird als versunkener Hof durch eine großzügige Treppenanlage mit angrenzenden Grünstufen gestärkt. Diese ermöglichen, den Raum als Diskussionsforum für Veranstaltungen zu nutzen. Mit Grätzelgarten und Stadtnatur zeigt sich Hof 13 naturverbunden und wird durch naturnahe Sitzmöglichkeiten, Gehölzsäume entlang der Wege und standortgerechte Pflanzenauswahl darin gestärkt. Demnächst wird das Projekt den Campusmitarbeitern vorgestellt. Geplante Fertigstellung ist 2025, wobei die Realisierung vermutlich in drei bis vier Etappen umgesetzt werden soll. Und es wird dabei noch viele Diskussionen geben: „Aber im Moment läuft die Zusammenarbeit mit der Uni sehr professionell“, so Lo.