Auslober: Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien, Unternehmensbereich Universitäten, 6020 Innsbruck
Art des Wettbewerbes
EU-weiter, offener, anonymer einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren.
Beurteilungskriterien
• Städtebauliche Kriterien: Gestaltung der Außenräume, Bezug zur Umgebung.
• Baukünstlerische Kriterien: Baukünstlerischer Ansatz, Entwurfsidee, Gesamtstruktur, Architektonische Qualität im Außen- und Innenraum.
• Funktionale Kriterien: Äußere Erschließung, Innere Erschließung, Zuordnung der Funktionsbereiche, Funktionalität der Gesamtlösung.
• Ökonomische, ökologische Kriterien: Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz der Gesamtlösung in der Herstellung und im Betrieb des Gebäudes, Wirtschaftlichkeit des statisch-konstruktiven Systems, Einhaltbarkeit des Kostenrahmens.
Beteiligung: 39 Projekte
Preisgerichtssitzung: 9. und 10. Februar 2015
Planungsgemeinschaft architekt thomas gruber + partner, Ursula Spannberger, Gerda Gibelhauser, Scheifinger + Partner, Salzburg / Wien
1. Platz = Gewinner, Projekt 1079
Projektbeurteilung:
Der wesentliche Beitrag dieses Projektes ist eine logische Anordnung der wichtigsten neuen Funktionen in der Bestandsstruktur. Vor allem die Lage des Auditoriums im Erdgeschoß mit einem in Sichtverbindung mit der Stadt liegenden Foyer ist der Schlüssel dieses Projektes, vor allem für ein Erschließungssystem, welches eine Horizontale, für eine größere Anzahl von Nutzern in den unteren Geschoßen, störungsfrei von der vertikalen Erschließung von den restlichen Funktionen teilt. Durch diese Anordnungen entsteht eine räumliche Komposition über drei Geschoße, die auch den Bibliotheksbereich sehr gut einbindet. Das etwas über dem Naturterrain höher gelegene begrünte Dach des Auditoriums ist eine einfache positive Erweiterung der grünen Hofzone und bildet überdies einen reizvollen Garten für die Bibliothek. Insgesamt eignet sich diese Raumkonfiguration in den Sockelgeschoßen für die Entwicklung einer Idee einer inneren und äußeren Urbanität, die Straße, Hof und die Verbindung zu den umgebenden Universitätsgebäuden herstellt. Die vorgeschlagene Nutzung und Aufteilung in den oberen Geschoßen wird positiv anerkannt. Vielleicht wäre eine Benutzung des Dachgeschoßes über eine ledigliche Begrünung hinaus überlegenswert, die gleichzeitig für eine öffentliche Nutzung vorgesehen wird. Der Logik einer souveränen Nutzung und Raumqualität des Projektes wird der Fassadenvorschlag nicht gerecht. Er erfüllt zwar den gewünschten energetischen Effekt, wird aber schlussendlich als sehr beliebig bezeichnet.