Dass dieses Gebäude inmitten der Weinberge liegt, ergibt sich aus dem Umstand, dass der Bauherr einer Weinbauerndynastie entstammt. Er wünschte sich ein Wohnhaus für seine Familie, in dem auch die Arbeitsstätte für ein Start-up-Unternehmen zum Vertrieb von Naturkosmetik untergebracht werden konnte. Eine kleine Einliegerwohnung war für eine temporäre Helferin im Haushalt zu berücksichtigen und eine Schlafstätte für Gäste in einem eigenen Anbau unterzubringen.
Das Gebäude ist längsseitig auf dem Grundstück in die Topografie der Reben im Weinberg eingebettet, um den Blick auf das Weltkulturerbe Krems mit dem Schloss Dürnstein freizugeben. Zur Straße hin orientiert sich die Ebene der Anlieferung und Lagerung der Kosmetikprodukte. Das Büro darüber, mit dem Eingang im ersten Obergeschoß, ist über eine kurze Rampe zu erreichen. Auf der gleichen Ebene befindet sich im Anschluss der private Wohnbereich. Großzügige Fensterelemente schaffen helle Räume und Weitblick, gleichzeitig bilden sich trotz der Offenheit zur Landschaft geschützte Plätze wie die vorgelagerte Terrasse sowie weitere überdeckte Nischen.
Der Baukörper ist geometrisch und einfach. Ein längsseitig und zu den Weingärten hin auskragendes Obergeschoß trägt das Satteldach. Konstruiert ist das Haus als Holzrahmenbau mit Massivholzdecken. Es dominiert der Werkstoff Holz, auch die Fassaden sind mit lotrecht eingesetzten Holzdielen hinterlüftet ausgeführt, ebenso wie die Terrassen und Balkone mit Holz belegt sind. Die Tragkonstruktion der beiden Obergeschoße, die auf das erdanliegende Sockelgeschoß aus Stahlbeton gesetzt wurden, ist aus Holz gefertigt, die Decken aus mehrschichtigen, verleimten Flächentragwerken ruhen auf den Holzständerwänden. Die Ausbauten im Inneren sind mit Leichtbauplatten hergestellt, an der Dachuntersicht zeigt sich das homogene Bild der eingesetzten Weißtanne.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Erdwärmepumpe, die auf Basis von Tiefenbohrungen funktioniert. Eine dachbündig verlegte Photovoltaikanlage liefert die Basis für die Beheizung des Warmwassers. Zusätzliche Einzelöfen im Erdgeschoß und im Obergeschoß beheizen die privaten Wohnbereiche. Die Bedachung der privaten Abstellplätze wurde als extensiv begrüntes Flachdach ausgeführt.
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