Das neue Bildungszentrum Innenstadt Leoben besteht aus Volksschule und Neuer Mittelschule mit insgesamt 600 Kindern, die sich immer schon ein Gebäude teilten – jedoch bisher ohne gemeinsame Räume oder Synergien. Der Architekturwettbewerb zur Sanierung und Erweiterung wurde zum Anlass, eine gemeinsame Identität zu finden. Die Wettbewerbsgewinner, Franz & Sue Architekten aus Wien, konnten den denkmalgeschützten Altbestand der 1904/05 erbauten Schule in seiner Substanz belassen und durch den Abbruch von Schulwarthäuschen und Sanitäranlagen mehr Platz und Transparenz schaffen. Den so entstehenden Raum zwischen dem denkmalgeschützten Klassentrakt und dem Turnsaalgebäude nutzten die Architekten für großzügige und zum Garten geöffnete Gemeinschaftsflächen. Der ursprünglich straßenseitig gelegene Haupteingang wurde auf die Hofseite verlegt, die Schüler gelangen nun ebenerdig auf die Wiese.
Absorbierende Holzlochdecke
Charakteristisches Merkmal im Inneren des Schulgebäudes ist eine Holzlochdecke, die sich kaskadenartig durch alle Geschoße zieht. Die Platten aus hellem Seekiefernholz mit Sternenhimmel-Beleuchtung sorgen in Kombination mit dem hellen Terrazzobodenbelag und den lichtdurchfluteten Lufträumen für eine offene Atmosphäre. Daneben erfüllen die Decken aber auch akustische Aufgaben: Die absorbierenden Holzplatten mit bauphysikalisch berechneten Lochungen wurden in Kombination mit Pinnwänden aus Filz eingesetzt, um in lärmintensiven Bereichen eine ausreichende Lärmpegelsenkung – gefordert war ein mittlerer Schallabsorptionsgrad der Raumbegrenzungsflächen gemäß ÖNORM B8115 Teil 3 und ÖISS Nr. 10 – und eine vernünftige Nachhallzeit zu erreichen.