Der Anteil der Photovoltaik (PV), die in Gebäuden integriert ist, ist derzeit noch gering. Zuletzt verwies man beim Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) auf weniger als drei Prozent und davon sei unter ein Prozent an der Fassade. Der Mangel an geeigneten Lösungen für bauwerksintegrierte Photovoltaik scheint mittlerweile aber nicht mehr das Problem zu sein. Diverse Anbieter haben Lösungen im Programm, die beim Gebäudedesign sogar einen Mehrwert bieten können. „Es gibt vielfältige, kreative, innovative und ästhetische Lösungswege, die wir mit dem Award für Bauwerkintegrierte Photovoltaik auszeichnen“, betont Hubert Fechner, Obmann der Österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) beim letzten Award zum Thema. Ziel sei es, zukünftig bei jedem Neubau und jeder Renovierung die auf die Gebäudeflächen einfallende Energie zu nutzen und Photovoltaik bereits in frühen Phasen der Planung als Gebäudestandard zu berücksichtigen. Als Jurymitglied betont Ursula Schneider von POS architekten die Bedeutung der gebäudeintegrierten PV, um „das Land“ zu schonen. Schneider spricht die Planungsbranche in diesem Zusammenhang direkt an: „Als Architektin sehe ich das wichtigste Anliegen, PV-Flächen zu einem selbstverständlichen, gestalterisch integrierten Teil der Gebäudehülle zu machen.“
Die nächste Generation PV
Dünnschicht-PV-Module bieten tatsächlich mehr Gestaltungsspielraum. Das Erscheinungsbild ist nicht mehr so technologisch geprägt. Die Standardprodukte haben eine nachtschwarze, homogene Färbigkeit. Angeboten wird die Technologie zum Beispiel beim Fassadenspezialisten Sto, und zwar als komplettes, vorgehängtes System inklusive Dämmung. Ganz ohne sichtbare Halterungen können Paneele dabei über rückseitige Profile vorgehängt werden. Der ehemalige Getreidespeicher 7 am Rhein in Mannheim ist ein gelungenes Referenzprojekt. Hier wurden „Artline“-Paneele zum Wasser hin großflächig auf 700 Quadratmetern eingesetzt. Das planende Architekturbüro Schmucker+Partner hat in dem gemischt genutzten Plusenergiehaus selbst Quartier bezogen „Natürlich bieten sich stark all jene Fassaden an, welche eine optimale Ausrichtung aufweisen oder eben große Flächen ohne Öffnungen haben“, sagt Bojan Glisic, Produktmanager bei Sto. Gefärbte Gläser oder Digitaldruck könne man bei Bedarf liefern, jedoch ginge das zulasten der Leistungsfähigkeit.