Als Architekturbüro …
… sind Architekturwettbewerbe für uns von ganz existenzieller Bedeutung. Erst kürzlich erfolgte unsere Gründung im Zuge des Gewinns des Wettbewerbs Sporttagungszentrum Graz-Liebenau. Das war zwar nicht Auslöser für den Schritt hin zum eigenen Büro, hat die Entwicklung aber ungemein beschleunigt. Wettbewerbe eröffnen vor allem jungen Büros, wie wir eines sind, überhaupt erst die Möglichkeit, größere öffentliche Projekte zu akquirieren und so aktiv zum Architekturdiskurs beizutragen. Gleichzeitig sind aber die Zugangshürden für Berufseinsteiger leider immer noch sehr hoch und schwierig zu überwinden. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt – Wettbewerbe muss man sich leisten können, vor allem aber auch leisten wollen.
Für uns bedeutet ...
… ein Wettbewerb viel Arbeit – lange Nächte – Leidenschaft – kreatives Chaos – Interpretieren, Interpolieren und Zwischen-den-Zeilen-Lesen, Genie – Selbstkritik – Wahnsinn – Loslassen – Neuanfang – Flasche Wein – besser grafisch anpassen – schnell noch – Abgabe – knapp – warten, warten, warten – Sekt oder Selters – Neuanfang …
Wir glauben, dass ...
… der Architekturwettbewerb in Sachen Baukultur immer noch das bestgeeignete Instrument zur Qualitätssicherung ist. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings eine ernsthafte Auseinandersetzung der Auftraggeber mit der Aufgabenstellung und eine entsprechende Aufbereitung im Vorfeld sowie ein klares Bekenntnis dazu, Siegerprojekte auch in entsprechender Konsequenz umzusetzen – beides ist leider nicht immer gegeben. Auftraggebern, die sich der Potenziale eines Wettbewerbsverfahrens bewusst sind, haben damit jedoch die beste Chance, Projekte mit außergewöhnlichem Mehrwert zu realisieren.
Der Artikel als PDF