Spiel, Satz und Sieg für neue Sportmittelschule
In den Westen der Stadt Graz kommt Bewegung rein. Das Grazer Architekturbüro Tritthart + Herbst lieferte in einem EU-weiten Wettbewerb den Siegerentwurf für die neue Sportmittelschule in Graz Eggenberg ab.
Insgesamt 52 Architekturbüros gingen beim EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb der Stadtbaudirektion an den Start, und es waren einige, die die Herausforderungen mit Bravour meisterten. Dennoch konnte nur einer den Sieg für sich erringen: Das Grazer Büro Tritthart + Herbst Architekten bestach mit seinem Projekt, das in mehrfacher Hinsicht bewegt.
Neues Heimstadion
Gleich neben dem Sportbad Auster und nahe der ASKÖ-Sportstätte ist für junge, talentierte Menschen somit ein neues „Heimstadion“ geplant, das alle Stückerln spielen soll. Am Standort der einstigen MS Algersdorf und neben der bestehenden VS Algersdorf wird die neue Sportmittelschule Graz-Eggenberg einziehen. Sie wird nach den Planungen im Neubau mit einem Turnsaal im ersten Stock und einer Zuschauertribüne sowie einem möglichen Streetsoccer-Platz im Halbstock darüber bestechen und öffnet sich dank transparenter Verbindung zum bestehenden Schulbau bereits im Erdgeschoß zu weiteren Bewegungs- und Sportflächen im Freibereich.
Zu den ca. 3150 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche im Bestand kommen 2700 Quadratmeter für den Neubau hinzu. Das gesamte Areal mit MS und VS ist 11.600 Quadratmeter groß. Mit der neuen Sportmittelschule und ihrer Anbindung an die bestehende Volksschule entsteht in Eggenberg ein klug durchdachter Schulcampus, der mit dem neuen Fuß- und Radweg sicher zu erreichen ist. Schüler:innen und Lehrer:innen profitieren von den großzügigen Sport- und Freiflächen mit Bäumen und Blühwiesen. Mit einer natürlich belüfteten Hallenkonstruktion aus Holz und einer PV-Anlage auf dem Dach setzen die Architekten ein Zeichen beim Klimaschutz. Mit diesem Projekt bekommt nun auch die Sportmittelschule, die derzeit noch in der Brucknerstraße angesiedelt ist, eine neue Heimat.
Sport am Podest
Dieses Wettbewerbsergebnis zeigt in besonderem Maß, wie Baukultur und Bauqualitäten die Lebens- und Lernwelten von jungen Grazerinnen und Grazern positiv beeinflussen können. Das siegreiche Grazer Architektenteam stellt mit dem Turnsaal in der „Beletage“ des Schulneubaus den Sport auch architektonisch aufs Podest und nimmt gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Kinder in den Klassen, Lern- sowie Freizeitbereichen Bedacht.
Die Sportanlagen im Inneren und Äußeren des Campus sind mit offenen Lernlandschaften verbunden, die dem Prinzip des Future Classroom Labs folgen. Dadurch entstehen verschiedene Lehr- und Lernszenarien. Räume zur Wissensvermittlung, für kooperatives Arbeiten, zum Forschen, zur Bewegung und zur Regeneration sind hier Räume des produktiven Miteinanders und haben eine hohe Aufenthaltsqualität für den ganzen Tag – ein gelungener Lebensraum Schule!
Städtebaulich vervollständigt der Entwurf der neuen Sportmittelschule den Schulcluster mit der Volksschule Algersdorf um den gemeinsamen, mit Bäumen begrünten und vom Straßenverkehr geschützten Schulvorplatz. In seinem Volumen und in den Fluchten nimmt das Gebäude Bezug auf einen bereits vorhandenen Nachbarn. Es ist dem Architektenteam ein besonderes Anliegen, keine Kinder in einen Keller hinunterzuschicken. Aus diesem Grund, und auch um seine Bedeutung als Herzstück der Sportmittelschule zu betonen, nimmt der Turnsaal eine erhöhte Position ein.
Die nächsten Schritte
Der Planungsbeschluss soll im Herbst 2023 erfolgen, der Vorhabenbeschluss Ende 2024. Der Baubeginn wäre dann im Herbst 2026 möglich, die Inbetriebnahme im Herbst 2028.