Schwebende Gärten als biodiverser Lebensraum
Ziel der Architekten ist, dass die tiefe, begrünte Fassade nicht nur als Außenraum, Sicht- und Sonnenschutz und Feinstofffilter dient, sondern auch als Lebensraum für Insekten und Vögel. Architekt Olaf Gipser über das gewählte Konzept: „In Erwartung des mediterranen Klimas in den Niederlanden – und bereits jetzt – kühlt die begrünte Fassade das Gebäudevolumen an warmen Sommertagen und bietet gleichzeitig einen großzügigen Außenraum als Erweiterung der Wohn- und Arbeitsbereiche im Inneren.
Transparente Balkonverglasungen, die sich flexibel öffnen lassen, betonen die filigrane Anmutung der Stahlfassade. Sie sind so angeordnet, dass sie im Zusammenspiel mit den senkrechten Stabgeländern ein lebendiges Fassadenbild erzeugen.
Flexibler Witterungsschutz
Die Balkonverglasungen dienen dazu, die Außenbereiche der Wohnungen vor Lärm, Wind und Wetter zu schützen. Als thermischer Puffer sorgen sie außerdem für erhöhte Energieeffizienz und schützen die Bausubstanz. Ihre Funktionsweise ist intuitiv und beruht auf dem Schiebe-Dreh-Prinzip: Jedes Glaselement kann zur Seite geschoben und um 90° gedreht werden. Geparkt werden sie als schmale Glaspakete an der Seite. Auf diese Weise ist eine fast 100-prozentige Öffnung jeder Balkonfassade möglich. Olaf Gipser über die Wahl: „Solarlux ermöglichte eine filigrane Detailausbildung, die zu unserem Gesamtkonzept passt und gleichzeitig den Nutzern einen vollständig geschlossenen und öffenbaren Außenbereich bietet.“
Raumhoch oder auf Brüstung
Aufgrund unterschiedlicher Balkongrößen, Geschoßhöhen und Positionen im Gebäude wurden die Verglasungen entweder raumhoch ausgeführt – als Zugang zu den schwebenden Gärten – oder auf eine Glas-Brüstung montiert. Insgesamt kamen zwölf Konfigurationen der Systeme SL 25 (auf Brüstung) bzw. SL 25 XXL (raumhoch) von Solarlux zum Einsatz. Darunter beispielsweise Varianten, bei denen sich die Glaselemente über beide Ecken „verfahren“ lassen und so der zuvor geschützte Balkon allseitig komplett geöffnet werden kann. Nachfolger der bewährten SL 25 ist die Systeminnovation Proline T von Solarlux.
Aus Erfahrung lernen
Das Projekt ist in vielerlei Hinsicht repräsentativ für die niederländische Herangehensweise an Nachhaltigkeit, die wenig Raum für Dogmatismus, aber dafür viel Platz für Innovation lässt. Weder ist es ein konsequenter Holzbau, noch ist die Einteilung komplett flexibel – und das war auch gar nicht der Anspruch. Es geht vielmehr darum, Experimente zu ermöglichen und aus den Erfahrungen zu lernen. „Beim nächsten Projekt kann man die Erfahrungen dann schon in der Konzeptphase einbringen“, sagt Olaf Gipser.