Es ist zwar ein Wohnhaus, wirkt jedoch wie eine Reihenhausanlage. In Dornbirn ist ein Mehrfamilienhaus entstanden, das sich in einem Umfeld aus Siedlungs- und Einfamilienhäusern städtebaulich als Übergang von Großwohnanlagen zum Einfamilienhaus definiert. Das Haus mit acht Wohneinheiten samt Tiefgarage reagiert auf die Biegung des Grundstückes mit vertikalen und horizontalen Staffelungen, wodurch seine Kleinteiligkeit betont wird. Der Baukörper verschneidet sich mit dem Hang im Mittel. Böschungen, Mauern, Terrassierungen, Fußwege sowie Hochstammbäume, Stauden und Pflanzen markieren die Außenanlage.
Jede Wohnung verfügt über eine Terrasse oder einen Balkon. Das in Ziegelbauweise mit einer Fassade aus Kalkputz errichtete Haus erweckt den Eindruck von Plastizität, die vom Licht, der Geometrie und der haptisch präsenten Fassade lebt. Vom Licht wird das Haus aufgrund seiner Ausrichtung nach Westen und der Hanglage am Eschbühel begünstigt. Städtebaulich bieten Volumen und Geometrie einen Dialog zu den Einfamilienhäusern am Hang und den darunter liegenden Wohnsiedlungen an.
Ressourcenschonende Bauweise
Das Mehrfamilienhaus zeichnet sich durch eine ressourcenschonende, einfache Bauweise aus. Der technische Aufwand wurde bewusst reduziert, um die Langlebigkeit und damit die Nachhaltigkeit des Gebäudes deutlich zu steigern. Baumschlager Eberle Architekten, die nach den Grundsätzen des Energiekonzepts 2226 bereits ein Bürogebäude geplant haben, das maßgeblich ohne Geräte für Heizung, Kühlung und Lüftung auskommt, mussten bei dem Wohnhaus allerdings den niedrigeren Energieeintrag kompensieren, den Menschen auf Räume ohne wärmeabgebende Büroeinrichtungen ausüben. In diesem Gebäude hält sich durch die Abwärme der Menschen im Haus sowie der Beleuchtung und Geräte die Grundtemperatur von rund 22 °C. Ergänzend zum thermischen Speicher des Baukörpers wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Sie dient der Warmwasseraufbereitung und Gebäudetemperierung, während Infrarotpaneele bei Bedarf zusätzliche Wärme in die Wohnungen bringen können. Die überschüssige Energie wird in einer Batterie zwischengespeichert. Mit CO2- und temperaturgesteuerten Fenstern werden die Lüftungsverluste auf ein Minimum reduziert.