Inmitten der Tiroler Bergwelt Wilder Kaiser ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, eine Bühne für die verschiedensten Events der Einheimischen entstanden – ein neues Zentrum. Aufgefächert präsentiert sich der neue Dorfplatz mit einer zum Verweilen einladenden Erschließungs- und Sitztreppe, übergehend in ein Wasserspiel mit regionalen Natursteinen. Das durch die Treppe gewonnene Niveau ermöglicht eine barrierefreie Erschließung der direkt angrenzenden Gastronomien und bildet die Grundlage für die Sequenz von Freiraumelementen, welche zum zukünftigen Grünraum im Westen überleiten. Der Dorfplatz stellt hier die Bauphase I einer großen Umgestaltung des Söller Ortskerns dar. Die Haupterschließung soll als Begegnungszone die Geschwindigkeit im Ort reduzieren und den Individualverkehr auf ein Minimum beschränken. Weitere Bauphasen stellen die Erschließungsstraße vom Kreisverkehr bis zum Dorfplatz sowie die Fußgängerzone dar. Zukünftig soll ebenso am alten Bauhofareal angrenzend an die neu geschaffene Grünfläche zusätzlicher Grünraum geschaffen werden.
Innovation
Das Ziel der Gemeinde Söll war von Beginn an, ortsansässige Firmen in das Projekt zu integrieren, um an ihrem eigenen Dorfplatz mitwirken zu können. Beteiligt waren ausschließlich österreichische Firmen.
Als Hauptelement des Söller Freiraums ermöglicht eine Treppe das einheitliche Niveau und soll entfernt mit seinen Ecken und Kanten an die Höhenschichtlinien des umliegenden Kaisergebirges erinnern. Den Kopf der Treppe bildet ein Wasserspiel, bestehend aus übereinandergestapelten Findlingen aus dem Sölllandl. Das darüber fließende Wasser lässt eine sehr dezente, aber wahrnehmbare Geräuschkulisse entstehen und sorgt an heißen Sommertagen für eine Abkühlung des Freiraums.
Gekleidet wird der neue Dorfplatz in Gebhartser Syenit, abgebaut aus dem nördlichen Ende des Waldviertels. Ein Naturstein mit dunkelgrauen Schattierungen und variierenden Körnungen und Strukturen im Format 375 x 750 mm, verlegt im schlichten Reihenverband mit ungebundenem Fugenmaterial, sorgt für eine bessere Ableitung der Oberflächenwässer. Unterbrochen wird dieser Steinteppich durch einzelne „Stolpersteine“ aus Gylsboda, einem schwarzen Granit, abgebaut in Schweden, in den Söller Mundartworte gefräst wurden. Sie geben dem Freiraum Bewegung und Thema.
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