325 Naturstein

Ein Maßstab auf europäischer Ebene

Bei der 2013 abgeschlossenen Sanierung des Stadtpalais Liechtenstein spielt Naturstein eine wichtige Rolle. Die Steine der Fassaden, Böden und Stiegen wurden so weit wie möglich erhalten, schadhafte Partien durch Neuteile aus Originalmaterial ersetzt.

Das Stadtpalais Liechtenstein gilt als das erste Bauwerk des Hochbarock in Wien. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Stadtpalais im Stil des „Zweiten Rokoko“ aufwendig umgestaltet. Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg beschädigten das Stiegenhaus und angrenzende Prunkräume schwer. Sicherungsarbeiten retteten zwar das Bauwerk, eine erste Instandsetzung konnte aber erst 1976 abgeschlossen werden.

Von 2008 bis 2013 wurde das Stadtpalais grundlegend saniert. Wegen Setzungen und den nur notdürftig behobenen Kriegsschäden befand sich das Gebäude in einem statisch kritischen Zustand. Als erste Maßnahme ließ das mit der Sanierung beauftragte Architekturbüro Wehdorn ein Stahlskelett einziehen und einen dreigeschoßigen Tiefspeicher zur zusätzlichen Stabilisierung errichten. Bei der anschließenden Restaurierung der Gebäudehülle und der prunkvollen Innenausstattung wurden historische Materialien wiederverwendet und traditionelle Handwerkstechniken in beinahe beispiellosem Umfang eingesetzt. Zugleich wurden alle Räume barrierefrei erschlossen und ein modernes Sicherheitskonzept integriert. Die Sanierung des Stadtpalais gilt als herausragendes Beispiel einer Denkmalpflege, die den Alterswert der historischen Substanz unterstreicht, zugleich aber eine moderne Nutzung des Gebäudes als Veranstaltungsort und Kunstausstellung ermöglicht. Der nachhaltige Umbau des barocken Palais erhielt 2014 eine Europa Nostra-Würdigung und ist als „green building“ zertifiziert.

Den gesamten Artikel lesen Sie hier.

Foto: Richard Watzke