Diese Wohnmodelle sind im Kontext des urbanen Umfelds zu sehen und sollen zugleich einen starken Bezug zum Thema leistbares Wohnen aufweisen. Sie können sich inhaltlich an den Themenpool „gemeinschaftliches Wohnen für alle“, „Alt und Jung“, „Baugruppen“ etc. anlehnen. Die Definition der Zielgruppe(n) ist durch die Projektteams vorzunehmen. Die Beiträge sollen auf die unmittelbare Umgebung reagieren und allenfalls vorhandene Defizite ausgleichen.
Daher sind von den Projektteams auf Basis der Standortgegebenheiten weitere geeignete Themenstellungen willkommen. Die Sicherstellung von adäquaten Freiraumqualitäten ist ebenfalls als wichtiger Aspekt des gegenständlichen Bauträgerwettbewerbes anzusehen. Der Umgang mit privatem, halböffentlichem und öffentlichem Freiraum sowie deren Bezug zur vorhandenen Umgebung ist ebenfalls konzeptiv darzustellen. Es stehen vier Bauplätze zur Verfügung: Viehtriftgasse, Wien 21, Donaufelder Straße 115, Wien 21, Mühlschüttelgasse / Floridusgasse 64, Wien 21 und Darnautgasse 10 / Wienerbergstraße 38-40, Wien 12.
Der Bauplatz Darnautg. 10 / Wienerbergstr. 38-40 hat eine Größe von 2.611 m2; die bestehende Wohnhausanlage ist bereits abgesiedelt.
Auslober
wohnfonds_wien Fonds für Wohnbau und Stadterneuerung, 1082 Wien
Art des Wettbewerbes
Nicht anonymer, öffentlicher zweistufiger Bauträgerwettbewerb.
1. Stufe: Erarbeitung eines konzeptionellen Ansatzes zu den
Themenschwerpunkten; Nominierung von max. 3 besten Teams
für die 2. Stufe.
2. Stufe: Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes.
Beurteilungskriterien
Themenspezifische Bewertung und folgende Kriterien: Soziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie.
Beteiligung
1. Stufe: 6 Projekte, davon 3 Nominierungen
2. Stufe: 3 Projekte
Beurteilung 2. Stufe:
Im Anschluss an einen Rundgang mit Bericht der Vorprüfung beginnt die Präsentation der drei Projekte Projekt W-1 Eisenhof / Froetscher Lichtenwagner / DD, Projekt W-2 EBG / AllesWirdGut / PlanSinn und Projekt W-4 BWS / Treberspurg & Partner / Land in Sicht. Nach den Präsentationen diskutiert die Jury vergleichend die Qualitäten und Inhalte der einzelnen Beiträge und kommt in einer ersten Abstimmung zu dem Ergebnis, das Projekt W-2 EBG / AllesWirdGut / PlanSinn mit 11:1 auszuscheiden. Nach einer weiteren intensiven Diskussion der Qualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge kommt die Jury zu dem Ergebnis, das Projekt Projekt W-1 Eisenhof / Froetscher Lichtenwagner / DD mit 11:1 zur Realisierung zu empfehlen.
Projektbeurteilung W-1:
• Ökonomie: Das ökonomische Gesamtkonzept scheint gut durchdacht, die Nutzerkonditionen sind gut durchschnittlich zu beurteilen. In der Präsentation wurde vom Bauträgervertreter bestätigt, dass die Obergrenze gemäß § 63 WWFSG 1989 auch in den Folgejahren unterschritten wird.
• Soziale Nachhaltigkeit: Im Zentrum des sozialen Konzeptes stehen Wohngemeinschaften. Sofern die Besiedelung sensibel erfolgt ist dies ein guter Beitrag zur sozialen Durchmischung. Ein mehrstufiger Moderationsprozess soll gemeinschaftsbildend wirken und Mitbestimmung in Bezug auf die Nutzung der Gemeinschaftsflächen sichern. Der Möglichkeitsraum stellt einen interessanten Beitrag dar, dessen Aneignung und Nutzbarkeit sich in der Zukunft erweisen wird. Der Parcours ist sehr nutzergerecht konzipiert. Positiv sind die jeder Wohnung zugeordneten privaten Freiräume.
• Architektur: Die Weiterentwicklung des Projektes aus der 1. Stufe ist in fast allen Belangen gut gelungen. Die Lösung der Erdgeschoßzone stellt einen sehr speziellen Ansatz dar und wird gewürdigt. Der „Vorplatz“ als erweiterte Spiel- und Bewegungsfläche wird sehr begrüßt und die Jury ist der Meinung, dass in der Umsetzungsphase dieses Konzept beibehalten werden soll. In der weiteren Bearbeitung ist die mit den Behörden akkordierte Lösung der Jury nochmals vorzulegen. Der Möglichkeitsraum ist eine neue Lösung für gemeinschaftliche Flächen und wegen der dargestellten Moderation scheint seine Umsetzung möglich zu sein. Das Erscheinungsbild der Pergola (Konstruktion) entspricht nicht wirklich dem Anspruch an die Nutzung. Auch für die Pergola gilt, dass sie nach Abklärung mit der Behörde (Markise ja/nein) der Jury vorzulegen ist. Der soziale Mix der künftigen Bewohnerschaft und die daraus resultierenden Grundrisslösungen sind auf hohem Niveau, speziell der Baukörper an der Wienerbergstraße mit den durchgesteckten Wohnungen ist der beste Beitrag für diese städtische Situation.
Eisenhof / Froetscher Lichtenwagner / DD
Zur Realisierung empfohlen
Projekt W-1