Das Cube in Berlin ist ein Bürogebäude der smarten Sorte. Den Anspruch dazu leitet der Errichter, die CA Immo AG, vom modernen Konzept durchmischter Büros und von der digitalen Art des Gebäudemanagements ab. Intelligente Technik möge Anforderungen und Wünsche jedes Nutzers an jedem Ort erkennen und individuelle Anpassungen vornehmen. Eine App ermöglicht Navigation durch das Gebäude, Buchung von Arbeitsplätzen, Essens- oder Produktbestellungen, individuelle Einstellung von Licht und Temperatur und unterstützt die Parkplatzsuche. In dem Gebäude gibt es praktisch nichts, das nicht digital läuft oder so dokumentiert wird. Von der Raumbuchung bis zu den Arbeitsplätzen ist alles flexibel gehalten und funktioniert damit ähnlich wie bei temporären Bürovermietungen. Die dänische Architektengruppe 3XN hat dem von ihnen entworfenen Bau eine transparente Hülle gegeben. Genau genommen ist es eine Doppelfassade komplett aus Glas, von der sich die Planer einen Ventilationseffekt versprechen. Mit einer Mischung aus High- und Low-Tech soll die Fassade damit rundum ausgeglichen temperiert werden. Die Doppelfassade ist mit begehbaren Plattformen durchbrochen, bei denen Frischluft kaminartig eingesaugt wird. Diese integrative Form des Energiemanagements über die Glasfassade wäre von Anfang an beim Design mitbedacht worden, heißt es beim Architekturbüro. Verkauft wurde das Gebäude mit 17.000 Quadratmetern Nutzfläche, das 100 Millionen Euro in der Errichtung gekostet haben wird, schon vor Fertigstellung an den Assetmanager Nuveen Real Estate.
Fassade mit Kühlwasser
Temperaturreduktion an der Fassade mittels durchströmendem Wasser hat ein Forschungsteam rund um das Frauenhofer Institut für solare Energieforschung und Bollinger + Grohmann Ingenieure im Sinn. Die Ergebnisse des Demoprojektes sollen im Oktober bei der Fachveranstaltung „Advanced Building Skin“ in Bern vorgestellt werden. Nicht aktiv, sondern passiv funktionieren wiederum die Solarwabenpaneele, in denen sich hinter Glas Wärme sammelt. So unterstützen sie vor allem beim Heizen. Glaspaneele erwärmen sich durch die Sonnenbestrahlung, die im Winter tief in die Wabenstruktur dringt. Die steil einfallende Sommersonne soll damit eher abgeschirmt werden. Die Glaselemente werden über Putz mit Ausgleichsdämmung dem Mauerwerk vorgesetzt. „Die Betriebskosteneinsparungen für Heizung und Warmwasser liegen bei rund 100.000 Euro pro Jahr“, sagt Daniel Bouteiller-Marin vom Hersteller GAP-Solution zu einem Referenzprojekt mit der GIWOG in Graz mit 137 Wohneinheiten.