307 Wettbewerbe

Ideenwettbewerb Nordbahnhof

1. Preis STUDIOVLAY – Architekt Bernd Vlay Wien

Das heutige Stadtentwicklungsgebiet Wien Nordbahnhof wurde seinerzeit am Beginn der Eisenbahnära in Österreich um 1852 als Bahnanlage mit Kohlenrutschen und Magazinen errichtet. Später im 20. Jahrhundert diente der Frachtenbahnhof als Zugbilde- und Verschubbahnhof. Bereits 1979 wurde von den ÖBB als Grundeigentümer ein 200 Meter breiter Streifen entlang der Lassallestraße zur Bebauung freigegeben. Er ist mittlerweile vollständig mit überwiegend Bürogebäuden bebaut.

Aufgrund der 1991 im Gemeinderat beschlossenen „Leitlinien für die Stadtentwicklung Wiens“ entstand in den 1990er-Jahren durch die Zusammenarbeit von Architekten, Stadtplanern, Verkehrsexperten, Soziologinnen und Ökologen ein städtebauliches Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung des Gebietes. ...

Aufgrund dieser neuen Rahmenbedingungen muss das Leitbild aus dem Jahr 1994 aktualisiert werden. Als Basis für die Aktualisierung des Leitbilds lobte die Stadt Wien (Magistratsabteilung 21A) gemeinsam mit der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH im Jahr 2011 einen EU-weiten, anonymen, zweistufigen, städtebaulichen Ideenwettbewerb aus. Ziel des Wettbewerbs war es, unter Berücksichtigung der Aspekte Ökologie, Verkehr, soziale Infrastruktur und Gender Mainstreaming, Ideen für eine optimale Bebauungs- und Freiraumstruktur als Grundlage für die Aktualisierung des Leitbilds zu finden.

Auslober: Stadt Wien MA 21A – Stadtteilplanung und Flächennutzung Innen-West, 1082 Wien, in Kooperation mit ÖBB – Infrastruktur AG vertreten durch ÖBB – Immobilienmanagement GmbH, 1100 Wien

Verfahrensorganisation: Emrich Consulting ZT-GmbH, 1140 Wien

1. Preis: Projekt STUDIO VLAY – Architekt Bernd Vlay Wien

Projektbeurteilung: Das Projekt versteht das Areal des Nordbahnhofs als Chance für die Anbindung der umliegenden Viertel des 2. und des 20. Bezirks an den vom Bahngelände hinterlassenen, großzügigen und geschichtsträchtigen Freiraum. Folgerichtig konzentriert sich die Bebauung an den Rändern dieses Freiraums und bildet gleichsam die Vorderkanten der dahinterliegenden Quartiere.

Das Nordbahnhofgelände wird damit den beiden Bezirken zurückgegeben und prägt diese im Wiener Kontext als einmaligen Standort mit sehr hohem Identitätsgrad. ... Die aufgrund des Projekts in der 1. Wettbewerbsstufe eingeforderten Präzisierungen wurden vollumfänglich erbracht. Insgesamt handelt es sich um ein Projekt von ausgesprochen hohem Innovationsgehalt, intelligentem Umgang mit Ressourcen aller Art und einem sensiblen Verständnis für die ortsspezifischen Qualitäten und Bedürfnisse. Es bietet Potenzial für eine flexible und sinngetreue Weiterentwicklung unter Beibehaltung der zugrundeliegenden städtebaulichen Idee.