315 Wettbewerbe

In der Wiesen Süd, Wien 23

Heimbau – Altmannsdorf Hetzendorf / ARTEC – Dietrich | Untertrifaller / Auböck + Kárász

Das Wettbewerbsgebiet umfasste rund 9 ha. Es war überwiegend geförderter Wohnbau vorgesehen. Die Bauplätze 5 und 7 unterlagen dem offenen Verfahren. Von den Teilnehmern waren insbesondere Lösungen zu den Themen Gemeinschaftseinrichtungen bzw. Freiraumplanung grundsätzlich für das gesamte Wettbewerbsgebiet zu erarbeiten, für die darüber hinaus gehende Bearbeitung war ein Bauplatz nach eigener Priorität zu wählen. Die Projektierung der Bauplätze 1, 3, 9, 10 und 13 erfolgte durch die Bauträger „Wien Süd“ und „Wiener Heim“ als Fixstarter. Diese unterstellten sich dem Verfahren in organisatorischer und qualitativer Hinsicht und unterwarfen sich daher auch dem Urteil des Beurteilungsgremiums zur Optimierung der Projektqualitäten.

Auslober:  „Wien Süd“, Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft, 1230 Wien, und „Wiener Heim“, Wohnbaugesellschaft m.b.H, 1030 Wien, in Kooperation mit wohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien

Art des Wettbewerbs:

Zweistufiger, nicht anonymer, öffentlicher, dialogorientierter Bauträgerwettbewerb. Im Hinblick auf die Größe des gegenständlichen Bauplatzes und die spezifische Aufgabenstellung sind für den Bauplatz 7 ausschließlich Wettbewerbergemein-schaften bestehend aus zumindest zwei Bauträgern und zumindest zwei Architekten (Architektenteams/Gesellschaften) zugelassen.

1. Stufe: Erarbeitung konzeptiver Lösungsansätze

2. Stufe: Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes (Konzept zur Sozialen Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie und Ökonomie) im Rahmen eines dialogorientierten Entwicklungsprozesses (drei Workshops)

Beurteilungskriterien

4-Säulen-Kriterien

Beteiligung

1. Stufe: sechs Projekte für BPL 5, fünf Projekte für BPL 7, Projekte der Fixstarter für die BPL 1, 3, 9, 10 und 13

2. Stufe: je ein Projekt für die sieben Bauplätze.

Beurteilung 2. Stufe:

Zu Sitzungsbeginn wird das Verfahren kurz erläutert: In der ersten Stufe dieses Verfahrens gab es die Auswahl von je einem Projekt pro Bauplatz, welches für die zweite Stufe weiterempfohlen wurde. Ein Großteil der Mitglieder des Beurteilungs-gremiums war bei der Beurteilung der Zwischenschritte, im Rahmen der Workshops, mit eingebunden. Es folgt die Erläuterung des Vorprüfberichtes hinsichtlich der Themen Freiraum und Gemeinschaftseinrichtungen; dem schließen sich Präsentation und Beurteilung an.

• Freiraum: Die Qualitäten des übergeordneten Freiraumkonzeptes wurden plausibel vermittelt. Die bauplatzübergreifende Zusammenarbeit wie Qualitäten in der Gestaltung, Materialverwendung, Nutzungsangebote, Bepflanzungskonzept und die gemeinsamen Lösungen für die Feuerwehrzufahrten sind überzeugend. Die bauplatzübergreifenden Maßnahmen in der § 53-Fläche werden positiv beurteilt. Der Vertreter des Bezirkes bedauert, dass die Grundstücke für den geplanten Quartierspark aufgrund der Eigentumsverhältnisse derzeit nicht verfügbar sind. Der Jury ist es ein Anliegen, dass diese Fläche, wenn sie künftig verfügbar ist, auch wie im Konzept vorgesehen verwirklicht wird.

• Gemeinschaftseinrichtungen: Es liegt ein sehr ambitioniertes Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens mit hohem Anspruch an das Selbstorganisations-potenzial der Bewohner vor. Zu würdigen ist die Vielfalt und die Nutzungsflexibilität der Gemeinschaftsflächen für alle Altersgruppen.

Positiv ist auch das umfassende Besiedlungsmanagement mit partizipativen Aspekten. In dieser Form handelt es sich um ein einmaliges Konzept, das sich durch besondere Bemühungen der Nachbarschaft (soziale Nachbarschaft) über einzelne Bauträger hinaus auszeichnet. Die umfangreichen Vorarbeiten und Abstimmungsprozesse haben zu einem sehr positiven Konzept geführt.

Heimbau – Altmannsdorf Hetzendorf / ARTEC – Dietrich | Untertrifaller / Auböck + Kárász

Zur Realisierung empfohlen, Projekt 7-2

Projektbeurteilung:

• Ökonomie: Die Vorgaben für SMART-Wohnungen werden sowohl der Anzahl nach als auch ökonomisch – unter Absenkung des Erhaltungs- und Verbesserungs-beitrages – erfüllt. Für alle SMART-Wohnungen wird Superförderung beansprucht. Bei den normalen Mietwohnungen ist ein Eigenmittelanteil von € 445,–/m2 Nfl. vorgesehen. Die monatliche Belastung von € 7,10/m2 Nfl. Bruttomiete und der Finanzierungsbeitrag werden durchschnittlich gesehen. Besonders positiv wird dasAngebot zur Stundungsmöglichkeit bewertet. Die 2%ige Erhöhung der Gesamtbaukosten gegenüber der 1. Stufe des Bauträgerwettbewerbes sowie die Konditionen für die normalen Wohnungen wurde ausreichend, vor allem durch den nicht mehr zur Verfügung stehenden Fernwärmeanschluss, erklärt. Die Gesamtbaukosten von € 1.730,–/m2 Nfl. und der Baunebenkostenanteil von 19% erhalten eine durchschnittliche Beurteilung. Die Ausstattung mit Holz-Alufenstern und Linoleumböden statt Parkettböden ist durchschnittlich zu bewerten. Positiv wird das Angebot von Sonderwünschen durch Aufpreis vermerkt. Die Nutzerverträge werden mit 4 Sternen minus bewertet.

• Soziale Nachhaltigkeit: Das Projekt bietet sehr hohe nutzungsoffene Qualitäten im Erdgeschoß, es sieht vielfältige Räume für gemeinschaftliche und gewerbliche Nutzungen vor. Des Weiteren einen Kinderspielraum in der Nähe der Waschküche, Kinderspielbereich, ein zweiter Spielplatz auf dem Dach des Supermarkts sowie zumietbare Mietergärten am Dach. Ein moderierter, partizipativer Entwicklungsprozess ist vorgesehen.