315 Wettbewerbe

Landespflegezentrum Mürzzuschlag, Steiermark

1. Platz: ARGE MRP – Architekten Thomas Mayer, Robert Rohsmann

Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfs-unterlagen) für den Neubau des Landespflegezentrums Mürzzuschlag Die Notwendigkeit des Neubaus eines LPZ in Mürzzuschlag ist auf Grund der funktionellen Schwierigkeiten bzw. der damit längerfristig nicht realisierbaren Betriebsbewilligung für das Pflegeheim Kindberg gegeben. Das neue LPZ ist für die medikalisierte Pflege von Personen der Pflegestufe 4 bis 7 konzipiert, deren Alltagsnormalität sich nicht mehr ohne spezielle Hilfsmittel aufrechterhalten lässt. Der neue Standort Mürzzuschlag mit dem bestehenden Landeskrankenhaus verfügt über Grundstücksflächen im Ausmaß von 34.000 m².

Auslober:  Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. KAGes TDZ, Team Planung, T1, 8010 Graz

Art des Wettbewerbes:

EU-weiter, offener, anonymer, zweistufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren zur Vergabe von Generalplanerleistungen (ohne TGA, Medizintechnik).

Beurteilungskriterien

Funktionale Kriterien (äußere Erschließung, innere Erschließung, Zuordnung der Funktionsbereiche, Funktionalität der Gesamtlösung z.B. Weglängen zum Stützpunkt etc.); Städtebauliche Kriterien (Gestaltung der Außenräume, Bezug zur Umgebung); Ökonomische, ökologische Kriterien (Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung in Errichtung und im Betrieb, Wirtschaftlichkeit und Umsetzung des statisch-konstruktiven Systems, Einhaltbarkeit des Kostenrahmens, Wirtschaftlicher Umgang mit Ressourcen von Errichtung über Betrieb bis Abbruch); Baukünstlerische Kriterien (baukünstlerischer Ansatz, Entwurfsidee, Gesamtstruktur, architektonische Qualität im Außen- und Innenraum).

Beteiligung

1. Stufe: 82 Projekte, davon 1 wegen verspätetem Modell ausgeschieden

2. Stufe: 15 Projekte, davon 1 wegen verspätetem Modell ausgeschieden

 

ARGE MRP – Architekten Thomas Mayer, Robert Rohsmann, Graz

1. Platz, Projekt Nr. 1032

Projektbeurteilung:

Die Empfehlung der Jury nach einem größeren Abstand zwischen Bestandsgebäude und Neubau wurde durch eine vergrößerte Abrückung der Baukörper vom Bestands-LKH angenommen. Besonders hervorzuheben ist der sparsame Flächenverbrauch des Baukörpers, der einen großen Freiraum zulässt und einen sehr wirtschaftlichen Umgang mit den Parkierungsflächen ermöglicht. Generell zeichnet sich das Gebäude durch eine gute Aufteilung der Funktionen und das gelungene Wechselspiel zwischen privaten, halböffentlichen und öffentlichen Zonen aus. Die Nutzungs-möglichkeiten nach außen (Balkon) und innen (Atrium) wird positiv beurteilt, die Durchwohnmöglichkeit für die Bewohner in den allgemeinen Wohnbereichen nach außen und nach innen wird als hervorragend gelöst attestiert. Die Wohnbereiche wurden umgruppiert, dadurch ergeben sich eine Verbesserung der Belichtungs-möglichkeiten und eine außerordentlich gute räumliche Atmosphäre für die Bewohner. Das Raum- und Funktionskonzept wurde hervorragend erfüllt, einzelne Bereiche werden in der weiteren Bearbeitung noch vertieft betrachtet. Positiv angemerkt wird darüber hinaus, neben der guten Situierung der Dienstzimmer, die Großzügigkeit der Atrien und das gelungene Angebot an Sitzgelegenheiten und Kommunikationsflächen. Zusätzlich wird die weitreichende Bespielbarkeit der Erdgeschoßzone in den Nutzungsmöglichkeiten und zu den Freibereichen hervorgehoben. Der schwebende Eindruck des Gebäudes ist eine projektspezifische Qualität und sollte in der Weiterbearbeitung jedenfalls weiterentwickelt und gestärkt werden.