Der Weg aus der Energiefalle
Eine immer dringendere Aufgabe unserer Zeit ist die Energieoptimierung großer, bestehender Gebäude. Themen wie „Global Change“ oder die Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energieträger stoßen auf immer größeres Interesse. Auch die Politik zieht mit und so wurde in der Energiestrategie Österreich dargelegt, wie der österreichische Anteil an den Energie- und Klimazielen der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 zu realisieren ist [1]. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Verpflichtung der öffentlichen Hand zur Vorbildwirkung. Der nachfolgende Artikel möchte zeigen, dass auch bei großvolumigen, öffentlichen Gebäuden mit einem sehr komplexen und spezifischen Nutzungskonzept, wie dies Justizanstalten und Gerichtsgebäude aufweisen, enorme Energieeinsparpotenziale bei Bestandsgebäuden vorhanden sind, aber auch Neubauten in energieeffizienter Bauweise errichtet werden können. Es wird daher das Beispiel des Justizzentrums Korneuburg in Niederösterreich (NÖ) erläutert, das als Neubau in energieeffizienter Passivhausbauweise errichtet wurde. Als Beispiel für die Sanierung von Bestandsgebäuden wird die Justizanstalt Stein in NÖ angeführt, die im Rahmen einer Diplomarbeit hinsichtlich Möglichkeiten der Energieoptimierung im Bestand näher untersucht wurde.
Das Justizzentrum Korneuburg in NÖ
Ausgangslage war, dass das ursprünglich genutzte historische Gebäude im Stadtkern Korneuburgs weder über Flächenressourcen verfügte, noch eine optimale räumliche Organisation besaß. Daher fiel die Entscheidung für einen Neubau an einem anderen Standort, der Landesgericht, Bezirksgericht, Staatsanwaltschaft und Justizanstalt vereint.
Im Zuge eines EU-weiten, offenen Architekturwettbewerbs (35 Teilnehmer) ging die ARGE „Dieter Mathoi Architekten und das Büro DIN A4 Architektur“ als Justizanstalten – neue Wege zur Energieeffizienz Sieger hervor. Während Dieter Mathoi Architekten ihr Wissen im Justizanlagenbau einbrachten und somit in diesem Bereich die Planung durchführten, lieferte DIN A4 Architektur das Passivhaus-Know-how sowie die Gesamtplanung des Gerichtsgebäudes. So wurde das weltweit erste Justizzentrum in Passivhausbauweise errichtet, wobei in höchster Gestaltungsqualität ein helles, freundliches Gebäude geschaffen wurde. Baubeginn war im Oktober 2009, Fertigstellung im August 2012 bei einer netto Baukostensumme von ca. 65 Mio. Euro.
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