Vorne die Justizanstalt Wien-Josefstadt, dahinter die Nationalbank. Nicht weit ist auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) sowie das neue Institutsgebäude der Universität Wien. Dort, in der Garnisongasse 1, baute sich Bratislav Petko vor 15 Jahren seine eigene Firma auf. Zuerst auf kleinem Raum, dann konnten die Räumlichkeiten des nebenan liegenden Gasthauses dazugenommen werden und der Aufsperrdienst erhielt mit nur einem Mauerdurchbruch ein größeres Geschäftslokal. Auch das Lager und der Fuhrpark mit derzeit sechs Fahrzeugen fanden ihren Platz. Heute kommt das Hauptgeschäft zu 80 Prozent aus der Betreuung einer großen österreichischen Genossenschaftsverwaltung, der Rest von Stammkunden.
24-Stunden-Notruf
„Mein Mann suchte eine neue Herausforderung und er beschloss, sich selbstständig zu machen“, sagt seine Frau Natascha. Zuvor arbeitete der Mann in einer Schlosserei im 22. Bezirk.
Von „fad sein“ seitdem keine Spur, Tag und Nacht sowie am Wochenende wird seit der Gründung der Firma ein Notrufdienst angeboten. „Wir sind in 30 bis 40 Minuten meistens dort“, meint die Chefin. Dieser mobile Aufsperrdienst wird von Vater und Sohn bewerkstelligt. „Quasi nebenbei“, so Natascha.
Mehr Kellereinbrüche
Was den Wiener freut, verursacht dem Aufsperrdienst mitunter eine Flaute: „Dieser Winter war sehr schwach, es ist nicht so viel passiert“, sagt Natascha. Auch nach der Urlaubszeit, in der gewöhnlich viel eingebrochen wird, gab es weniger Vorkommnisse als die Jahre zuvor. „Kellereinbrüche gibt es allerdings mehr“, beobachtet die Firmenchefin den Trend. Es komme schon mal vor, wenn man länger nicht im Keller war, dass dann die Skier weg sind. Bei Altbauwohnungen werden auch gerne bei Flügeltüren die Kassetten weggeschnitten.
Es gibt keine Regel, welche die beste Sicherheitseinrichtung ist, schon gar nicht eine Garantie, dass Einbrüche mit besonderer Technik zu vermeiden sind. Natascha: „Man kann sich vor niemandem schützen, es nur erschweren.“ Viele würden die Finger davon lassen, wenn der Aufbruch zu lange dauert.
Nachfrage nach Zusatz- und Balkenschlössern
„Unsere Klassiker sind neben Standardlösungen vor allem Zusatz- und Balkenschlösser“, erklärt Natascha. Weniger gut gehen Sicherheitstüren, deren Preise je nach Angebot bis zu 4000 Euro in die Höhe schnellen können. Das sei 80 Prozent der Kunden zu teuer. Eher entscheiden sich Kunden für ein Sicherheitsschloss mit einem gesperrten Profil, den niemand kopieren kann, mit Kernzieh- und Aufbauschutz. Der kostet zwischen 150 und 200 Euro. Monatlich werden bei den Petkos 30 bis 40 Schlösser repariert.