Quo vadis Hofgartencafé?
Das neue Hofgartencafé ist ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen, kulturellen Entwicklung des Hofgartens.
Das ehemalige Hofgartencafé wurde 1924 nach Plänen von Clemens Holzmeister errichtet und 1939 in seinem äußeren Erscheinungsbild grundlegend verändert. Im Laufe seiner Nutzung folgten weitere Umbauten. Beim Brand 2019 wurde die Bausubstanz derart in Mitleidenschaft gezogen, dass diese nicht mehr saniert werden konnte und das Gebäude abgebrochen werden musste. Auf dem Bauplatz im denkmalgeschützten Hofgarten wird jetzt ein Neubau errichtet, der alle Anforderungen an eine zeitgemäße Gastronomie erfüllt und sich in die umgebende historische Bausubstanz sowie die historische Gartenarchitektur einfügt. Dabei wird die gesamtheitliche Entwicklung des Areals berücksichtigt.
„Der Hofgarten als Ganzes ist ein einzigartiges bauliches und gartenpflegerisches Kulturgut, dessen Erhaltung und qualitativ hochwertige Entwicklung der Burghauptmannschaft ein großes Anliegen ist. Die Umsetzung eines Bauprojekts bedarf daher größter Sensibilität und Feingefühl“, sagt Burghauptmann HR Mag. Reinhold Sahl. Ebenfalls von Bedeutung ist die Erhaltung des Hofgartens als Naherholungsort und als Grünraum in unmittelbarer Nähe zur Altstadt.
Architekturwettbewerb und Gastronomiekonzept
Für den Neubau des zerstörten Hofgartencafés in Innsbruck wurde ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, für den 98 Projektentwürfe eingereicht wurden. Ziel des Wettbewerbs war es, ein modernes, zeitgemäßes und denkmalgerechtes Projekt zu finden, das die Besonderheiten und spezifischen Anforderungen des denkmalgeschützten Hofgartens bestmöglich berücksichtigt. In der abschließenden Jurysitzung am 24. und 25. November 2022 wurde der Entwurf der ARGE Sabine Penz – Kurt Rumplmayr (Innsbruck) zum Siegerprojekt gekürt.
„Nach zwei intensiven Tagen fachkundiger Gespräche und Diskussionen freut es mich, ein Siegerprojekt der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagt der für das Bauprojekt verantwortliche Burghauptmann-Stellvertreter Hofrat Mag. Markus Wimmer. „Außerdem konnten wir zwei weitere Podestplätze sowie drei Anerkennungen verleihen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den wertschätzenden Umgang untereinander und gegenüber den Wettbewerbsprojekten.“
Als Wettbewerbsziel galt es, ein zeitgemäßes Tagescafé mit hoher Aufenthaltsqualität für Gäste sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erschaffen und dabei auf die besonderen Anforderungen des seit 2001 als Gartendenkmal unter Denkmalschutz stehenden Hofgartens Rücksicht zu nehmen. In die Beurteilung der eingereichten Projekte wurden logistische und betriebliche Abläufe miteinbezogen, bei denen das Siegerprojekt ebenfalls überzeugen konnte.
Fließendes Raumkontinuum
Das Gewinnerprojekt lässt das neue Hofgartencafé beinahe deckungsgleich auf dem historischen Fußabdruck des Vorgängerbaus von Clemens Holzmeister entstehen. Das räumliche Konzept basiert auf der Idee, die unterschiedlichen Atmosphären des Parks in das Gebäude zu übertragen und möglichst alle Gäste von diesen profitieren zu lassen.
Es werden vier Gebäudevolumen mit teilweise unterschiedlicher Höhenentwicklung um eine zentrale und räumlich überhöhte Mitte so angeordnet, dass ein fließendes Raumkontinuum mit Ausblicken Richtung Hofgartenmauer im Osten, zu den hochstämmigen Laubbäumen Richtung Süden und in die bestehende Lichtung mit Blick in die umliegende Bergwelt entsteht. Das vorgeschlagene Konzept lässt alle Bestandsbäume unberührt.