343 Wettbewerbe

Neubau Volksschule Andritz, Graz, Stmk

© Stadt Graz – Stadtvermessung
Das Wettbewerbsgebiet
© Stadt Graz – Stadtvermessung

Nutzer: Stadt Graz – Abteilung für Bildung und Integration, Keesgasse 6, 8010 Graz

Auslobende Stelle
Stadt Graz – Stadtbaudirektion / Referat Hochbau, Europaplatz 20, 8011 Graz

Auftraggeber / Baubetreuung
GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 94, 8010 Graz

Wettbewerbsbüro (Verfahrensbetreuung und Vorprüfung)
Kampus Raumplanungs- und Stadtentwicklungs GmbH, Joanneumring 3/2, 8010 Graz

Art des Wettbewerbs
EU-weiter, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren nach BVergG 2006

Gegenstand des Wettbewerbs
Neubau der Volksschule Andritz mit 16 Klassen- und Sonderunterrichtsräumen und Räumen für die schulische Tagesbetreuung gem. Raum- und Funktionsprogramm in einem ersten Bauabschnitt sowie mit einer Erweiterung auf 20 Klassen im zweiten Bauabschnitt.

Beurteilungskriterien
Funktionalität: Bewältigung des Raumprogramms und der funktionalen Zusammenhänge, Bewältigung der unterschiedlichen Nutzungen und der Erschließung,
Wirtschaftlichkeit in der Herstellung und in den Folgekosten, Erreichen von möglichst ökonomischen Errichtungs- und Nutzungskosten
Städtebauliche Kriterien: Gliederung und Gestaltung der Baukörper und Außenräume, Berücksichtigung der Umgebung, Verkehrslösung, Aussagen zur landschaftsplanerischen und gärtnerischen Gestaltung, Gestaltung der Außenräume und Zugänge
Gestaltung Architektur: Architektonische Qualität und das äußere Erscheinungsbild, räumliche Gestaltung der Innenbereiche, identitätsstiftende Gestaltung des Außenbereiches und des Ortsplatzes

Beteiligung
67 Projekte

Sitzung des Preisgerichts
24. Jänner 2019

Preisgericht
Fachpreisrichter: Arch. Tom Lechner (AIK, Vorsitzender), Sonja Gasparin (Fachbeirat für Baukultur), Heinz Reiter (Stadtbaudirektion), Markus Dröscher (Stadtplanungsamt)
Sachpreisrichter: Günther Fürntratt (Abt. für Bildung und Integration), Martin Eitler (GBG)

 

 

Lebensraum, Arbeitsstätte und Unterrichtsraum für ein produktives Miteinander

Die Stadtbaudirektion Graz lobte den Wettbewerb zum Neubau der Volksschule Andritz, Graz, aus.

„Kinder sind ein Geschenk (für die Welt) – diese Wahrheit ist universal und allseits anerkannt. Kinder sorgen nicht nur für den Fortbestand der Menschheit, sondern auch für die stetige Weiterentwicklung unserer technischen Errungenschaften, der Künste, Wissenschaften und der Philosophie. Dieser Fortschritt und die damit einhergehende ständige Veränderung bestehender Einrichtungen und Werte werden selten von allen gleichermaßen willkommen geheißen und begrüßt, denn sie stehen dem Wunsch, dass alles so bleiben möge, wie es ist, entgegen. Gerade die dadurch entstehende Reibung macht es aber möglich und sogar aufregend für uns alle, neue Wege des kreativen Miteinanders zu finden.“
Jesper Juul, Kinder sind Geschenke für die Welt

Wir, die Abteilung für Bildung und Integration, als Auftraggeber der Auslobung dieses Architekturwettbewerbs, sehen unsere Bildungsräume als Möglichkeitsräume für unterschiedliche Lern- und Lehrszenarien. Diese Orte des produktiven Miteinanders sind Lebensraum, Arbeitsstätte und Unterrichtsraum zugleich. Sie sind im Maßstab den Kindern angepasst, ohne kindlich zu sein. Sie bieten den Lehrenden Raum zum kooperativen Arbeiten und unterstützen das Gemeinsame einer durch Diversität geprägten Gesellschaft unserer Stadt.

Unsere Unterrichtsräume beinhalten Interaktions- und Präsentationszonen, Bereiche der Forschung, der Entwicklung der Kreativität und des Austausches. Diese Räume unterstützen die Pädagoginnen und Pädagogen im Vermitteln der notwendigen Skills wie persönliche und soziale Verantwortung, Kollaboration, Lernen lernen, digitale Kompetenzen, Kommunikation, kritisches Denken und Kreativität. Die Abteilung für Bildung und Integration legt Wert auf eine hohe gestalterische Qualität in der räumlichen Ausformulierung der Schulbibliothek als Ergänzung zur digitalen Bildung. Die Architektinnen und Architekten waren eingeladen, in den Bereichen der Ganztagesschule geeignete Raumkonzepte zu gestalten, welche den Kindern eine ganztägige Aufenthaltsqualität bieten. Gut gelöste funktionale Zusammenhänge zwischen Innen- und Außenraum versprechen einen weiteren Mehrwert für erholsame Pausen.

Mit der Auslobung dieses Architekturwettbewerbs bekannten wir uns zur Weiterentwicklung der Baukultur und zur Förderung modernen pädagogischen Handelns. Wir erhofften uns vielfältige Interpretationen eines zeitgemäßen Schulbaus. Als Stadtverwaltung legen wir Wert auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit in der Entstehung sowie im Betrieb unserer Schulen. Der Neubau der Volksschule in Andritz sollte für die Umsetzung dieser zeitgemäßen Pädagogik Raum bieten.

 

 

1. Preis
Projekt 57

HILLINGER MAYRHOFER ZT GmbH, Wien
Gegründet 2012
hillinger-mayrhofer.at

Mitarbeit: DI Maximilian Mayrhofer, Arch. DI Benedikt Außermair, Mag. Arch. Lukas Pazmandy

Projektbeurteilung (Auszug aus dem Juryprotokoll)
Der entlang der nördl. Grundgrenze situierte, zweigeschoßige Baukörper formuliert im Westen seine städtebauliche Adresse und vermittelt funktional richtig von außen nach innen. Über einen weit gedeckten Eingangs­bereich gelangen Schüler und Lehrpersonal in ein offenes und transparentes Raumkontinuum, dessen Herzstück im Gebäudezentrum die Aula bildet. Intelligent und den Nutzeranforderungen entsprechend verknüpft sie unterschiedliche Funktionen überzeugend und vermittelt mit maximaler Transparenz und Zugänglichkeit in den südlich vorgelagerten Außenbereich. Ein hohes Maß an funktionaler Flexibilität sowie spannende räumliche Beziehungen (Blickbeziehung Turnsaal) bilden einen für die Schule unverwechselbaren Charakter. Über drei im Raumkonzept gut situierte Treppenhäuser gelangt man über kurze Wege in die im Obergeschoß organisierten Cluster. Die dafür entwickelte Gebäudestruktur folgt einem stringenten Aneinanderreihen der vorgeschlagenen Clustertypologie, welche aus einem überzeugenden und in sich schlüssigen pädagogischen Ansatz konzipiert wurde.

2. Preis: Projekt 48, xander architektur zt gmbh, Feldkirch, xander.at

3. Preis: Projekt 53, Ferdinand ­Certov ­Architekten ZT GmbH, Graz, certov.com

In unserer Printausgabe sind bei der Ausschreibung und im Vorwort der Stadt Graz einige Fehler passiert, die in der Online-Version korrigiert wurden. Wir bitten um Entschuldigung.

Die ausführliche Dokumentation finden Sie in der Ausgabe 343. Zu bestellen unter wettbewerbe.cc/abo