PIER 05
Zum Baufeld H5 mit dem Namen PIER 05 fand ein nicht offener Wettbewerb statt, ausgelobt von Moser Wohnbau und STC Development. Sieger wurde das Projekt vom Team der Architekturbüros Zechner & Zechner und Studio VlayStreeruwitz mit DnD Landschaftsplanung. Ein 80 Meter hoher Wohnturm mit umlaufenden Balkonen vereint eine streng kubische Form in der Sockelzone mit einer weicheren geschwungenen Fassade des Turms. In der Sockelzone im Erdgeschoß sind Gastronomieflächen mit Schanigärten vorgesehen. „Durch die vorgesehene Nutzung der Sockelzone und der attraktiven Freiraumgestaltung wird hier ein neues, lebendiges und urbanes Stück Stadt direkt am See geschaffen“, heißt es seitens der Architekten.
Zum Thema Nachhaltigkeit führen sie aus: „Nachverdichtung ist ein Schlagwort un serer Zeit. Wir sehen höhere Dichten als Möglichkeit, die Bodenversiegelung zu reduzieren und qualitativ hochwertigen öffentlichen Verkehr leistbar zu machen. Die Planung von Hochhäusern muss aber immer mit der Schaffung einer besonderen Qualität des urbanen Umfeldes einhergehen. Die Voraussetzungen dafür sind in der Seestadt Aspern gegeben. Außerdem müssen Hochhäuser selbst einen Mehrwert für ihre Bewohner liefern. Unsere Planung für PIER 05 bietet u. a. einen Pool und eine begrünte Dachterrasse im 25. Geschoß, Gemeinschaftseinrichtungen, die allen Bewohnern zur Verfügung stehen und zum Chillen einladen. Angesichts des hohen Anteils des Bauwesens am Ressourcenverbrauch, am Energieverbrauch und bei den Emissionen ist die Errichtung von nachhalti- gen Hochhäusern ein Muss. Schwachstellen bestehender Hochhäuser sollen durch den hohen Einsatz von Recyclingmaterial vermieden werden, ein hoher Anteil der Primärenergieversorgung wird über Photovoltaik, Grundwasser und Erdwärmesonden erzielt.“
Lili am See
Für das dritte Areal, Baufeld H1, konnten sich die Architekturbüros F+P Architekten und querkraft architekten gemeinsam mit YEWO Landscapes als Sieger des nicht offenen Wettbewerbs qualifizieren, der von Soulier Real Estate ausgelobt war. Das Projekt mit dem Namen „Lili am See“ umfasst drei Hochpunkte, ein Zwillingsgebäude und ein Hochhaus, das auf einem begrünten Sockel aufsetzt. Eine 120 Meter lange Arkade am Wasser ist als Flaniermeile mit Cafés, Restaurants und Geschäften konzipiert. In den oberen Stockwerken sind Büros, Gemeinschaftsflächen, mindestens 372 Wohnungen mit privaten Freiräumen in Form durchlaufender Balkonzonen sowie Gästewohnungen, Fitness und SpaBerei- chen, auch hier sind eine PoolArea sowie Spielbereiche für Kinder integriert.
Zu Planung und Konzept erläutern Architekt Elmar Danner, F+P Architekten, und Carmen Hottinger, querkraft architekten: „Die Situation von Hochhäusern ist besonders sensibel zu betrachten, da diese nicht nur den Nutzern einen spektakulären Ausblick bieten, sondern auch ihrer übergeordneten Rolle als Merkpunkt im Stadtgefüge Rechnung tragen müssen. Die Höhenstaffelung der drei Türme reiht sich fließend in den übergeordneten Städtebau ein und schafft eine kontinuierlich ansteigende Silhouette. Bei der Situierung des Towers haben wir auf eine Clusterung des Hochhausensembles der nördlichen See- stadt geachtet, unter Aufnahme von wichtigen städtebaulichen Sichtachsen. Zusätzliche Vorteile der gewählten Situierung liegen in der Reduzierung der Verschattung der Nachbarschaft, aber auch von Schatten am zentralen ,Platz der Kulturen‘ in Bezug auf Aufenthaltsqualität in den heißen Sommermonaten.“
Bezüglich der Anforderung an urbane Planungsqualität, Nachhaltigkeit und soziale Aspekte bekräftigen sie die Vorteile der Hochhäuser: „Das vertikale Stadtquartier reduziert die Versiegelung bei hoher Nutzungsdichte. Dies stellt einen Mehrwert für die Nutzer dar, da in der Erdgeschoßzone auch Geschäfte und Gastronomie die öffentlichen Flächen beleben werden. Der öffentliche Raum entlang der Arkade und der SabineOberhauserStraße wird durch einen belebten Stadtsockel gestärkt. Freiraumflächen und die Fassadenbegrünung schaffen Mehrwert für alle Nutzer.“