311 Portraits

NO.MAD Eduardo Arroyo – radikales Schwarz-Weiß

Foto: beigestellt

Eduardo Arroyo wurde 1964 in Bilbao geboren und studierte an der Fakultät ETSAM in Madrid, wo er 1988 als Architekt und Stadtplaner seinen Abschluss machte. Bereits ein Jahr später gründete er in Amsterdam, wo er durch die Schule von Rem Koolhaas ging, das Architekturlabel NO.MAD Arquitectos, das er später von 1991 bis 1992 nach Paris und 1994 in seine Heimatstadt Bilbao übersiedelte, dann 1995 wieder nach Paris zurück, bis er 1996 jedoch schließlich in seiner Studienstadt Madrid sesshaft wurde. Der junge spanische Architekt hat durch die vielen verschiedenen zeitlich begrenzten Aufenthalte in Europas Metropolen den Namen seines eigenen Architekturstudios zum Programm gemacht. Madrid hat ihn am Ende ganz „gefangen“ genommen, und so hat er – gleich im Jahr seiner endgültigen Ankunft – auch den Job als Professor an seiner eigenen Universität ETSAM angenommen. Zunächst konzentrierte sich sein Schaffen hauptsächlich auf Spanien. Aber dann wurden die Projekte immer internationaler, nicht zuletzt auch durch die intensive Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Dazu gehören die Arquia Bank in Bilbao, das New Urban and University Centre in Sarajevo, das Lasesarre Fußballstadion in Barakaldo, die National Library in Mexico City, das Museum of Beaux Arts in Lausanne, das Estonian National Museum in Tartu, das Museum of Art, Architecture and Design in Oslo oder die Executive Academy am Campus WU Wien. Letzteres Projekt nimmt die eigentümliche Farbgebung des Architekturbüros auf, die sich selbst in den Visualisierungen widerspiegelt: Schwarz-Weiß, ein Ausdruck der Radikalität, mit der NO.MAD ans Werk geht. Laut Arroyos eigener Definition, der die Verschmelzung mit der Landschaft liebt und ein erklärter Fan von Camouflage ist, weisen seine Gebäude die Präzision der Wissenschaft auf, haben aber auch die Empathie einer weichen Materie wie etwa Ästhetik oder Poesie.