Geht es den Architekturschaffenden ausschließlich um die Befriedigung des eigenen Egos, wenn sie im Auftrag eines Bauherrn ein Einfamilienhaus planen?
Oder ist es nicht viel mehr so, dass sich Architekten bemühen, die Wünsche ihrer Auftraggeber und deren finanzielle Möglichkeiten unter einen Hut zu bringen? Und dabei versuchen, konstruktiv und wirtschaftlich das Optimum herauszuholen? Dass das etwas kostet, ist klar. Niemand arbeitet gerne gratis. 18 bis 20 Prozent der Errichtungskosten müssen schon kalkuliert werden. Da sind aber nicht nur der Entwurf und die Planung inklusive Statik und Bauphysik dabei, sondern auch die örtliche Bauaufsicht durch den Architekten. Er überwacht also die planungsgemäße Umsetzung auf der Baustelle und stellt sicher, dass sich die Baufirmen kein Körberlgeld durch Einsparungen beim Beton, bei der Abdichtung oder bei anderen essenziellen Details holen. Wenn man so will, erspart der Architekt dem Bauherrn also dessen Auftritt in der Soap Opera „Pfusch am Bau“.
Geschickte Architekten werden diese Planungskosten jedoch wieder hereinholen, indem sie, wie oben beschrieben, den Entwurf optimieren, über eine Ausschreibung detaillierte Preise einholen und diese Einzelpositionen mit den Baufirmen nachverhandeln können. Nebenbei können sie noch das „Haus nach Maß“ liefern, das in jedem Detail den Bedürfnissen ihrer Auftraggeber gerecht wird. Das alles sollte doch für die Betrauung eines Architekten sprechen. Ein Haus baut man sich schließlich nicht jeden Tag.
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