Sichtbetonflächen in der Architektur sind ein starkes Statement. Der „béton brut“ steht für Unverfälschtheit und expressive Architektursprache. Entfalten können diese Flächen ihre Wirkung allerdings nur, wenn sie auch makellos ausgeführt sind. Kein Putz, keine Fassadenverkleidung kann Fehler in der Oberfläche kaschieren. Aus diesem Grund legte die Wettbewerbsjury in ihrem Kommentar zum Siegerprojekt für die von der Asfinag errichtete Autobahnmeisterei im niederösterreichischen Bruck an der Leitha auch eigens Wert auf eine „qualitätsvolle Planung und Ausführung der Sichtbetonflächen“. Der Grazer Architekt Christian Andexer hatte 2016 den Wettbewerb mit einem Entwurf gewonnen, der einen kompakten Sichtbetonquader mitten in die Landschaft setzt und nach Ansicht der Jury eine Poetik des Schlichten, Funktionalen und Ästhetischen ausdrückt. Die nach außen hin kompakt wirkende Einheit aus massiven Sichtbetonwänden wird von perforierten Trapezblechstrukturen durchbrochen und erzeugt so ein abwechslungsreiches und spannungsvolles Gesamterscheinungsbild. Im Inneren werden alle Funktionen, die eine Autobahnmeisterei so benötigt, unter einem gemeinsamen Dach vereint. Rund um den Werkhof sind die Funktionen wie Kehrgutrampe, Tankstelle und Hochregallager im Zufahrtsbereich, Wertstoff- und Abfallbereich im Nordosten angeordnet. Damit ergeben sich kurze Wege zu allen Funktionen. Die Werkstatt und der Bürotrakt liegen im Südwesten, was Ankommenden und Vorbeifahrenden eine klare Ablesbarkeit des Gebäudes ermöglicht. Die Leitung, Büros und Besprechungsraum sind im Obergeschoß untergebracht. Erschlossen wird die Anlage von Norden, mit direktem Anschluss an die A4.