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Schönheit durch die Linse betrachtet

© BKA
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Margherita Spiluttini 1947–2023

von: Barbara Jahn

Berge und Architektur – es waren die großen Maßstäbe, die sie faszinierten und die sie für den Betrachter stets atemberaubend einzufangen wusste: Margherita Spiluttini zog mit ihrer einzigartigen Bildsprache alle in ihren Bann. Ihr Lebensgefährte Gunther Wawrik ist gerade eben vorausgegangen, jetzt ist sie wenige Wochen später nachgefolgt: Die gebürtige Salzburgerin, die ursprünglich im medizinischen Bereich arbeitete und dabei – vielleicht unbewusst – beim Durchleuchten von Körpern ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckte, hat es geschafft, die ­Architekturfotografie auf ein völlig neues und vor allem künstlerisch anerkanntes Level zu heben. Viele internationale Architekturbüros wie Herzog & de Meuron und Peter Zumthor, Aldo Rossi, ­Álvaro Siza Vieria, Tadao Andō, James Turrell oder Ólafur Elíasson, aber auch österreichische Architekturgrößen wie Roland Rainer ließen ihre Bauwerke von ihr – und nur von ihr – in Szene setzen. Die Zusammenarbeit war stets geprägt von höchster Faszination und tiefem Respekt für den jeweils anderen. Die Ausnahmekünstlerin hinterlässt ein großartiges Lebenswerk, das nicht nur ein unschätzbar wertvolles Zeugnis für Architektur und Natur ist, sondern ein Meilenstein in der Kunst, der kommende Generationen weiter beflügeln wird. 

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