Ein natürlicher Rahmen

Der Tiergarten Schönbrunn gilt als der ältes­te Zoo der Welt. Im Park des Schlosses Schönbrunn gelegen, zählt die Anlage als Teil des Ensembles seit 1996 zum UNESCO-­Weltkulturerbe. Das Kleinaffenhaus im westlichen Teil des Zoos beherbergt die Gibbons, Kattas und Roten Varis. Vom Haus aus gelangen die Tiere über Baumstämme direkt auf eine künstliche Insel inmitten des angrenzenden Teichs. Da die Wasserfläche als natürliche Barriere Besucher und Tiere trennt, wird die Außenanlage lediglich durch ein hüfthohes, in eine steinerne Einfassung eingelassenes Geländer umschlossen. Die Hälfte der Platten der bestehenden Einfassung aus Jura-Kalkstein war durch Frostsprengungen stark beschädigt. Die Befundung durch das Bundesdenkmalamt ergab, dass bei der Errichtung in den 1990er-Jahren Steine aus ungeeigneten Schichten innerhalb des Vorkommens verwendet worden waren. Bei der original­getreuen Rekonstruktion kam ein farblich passender, besonders dichter, frost- und tausalzbeständiger istrischer Kalkstein zum Einsatz. Weil jede Platte des zu rekonstruierenden Bestandes individuelle Längen aufweist, wurden sämtliche Platten vor der Demontage einschließlich Fugenteilung digi­tal vermessen. Die Messdaten dienten anschließend als Basis zur Programmierung der neuen Platten. Dank computergesteuerter Werkplanung und modernster CNC-­Sägetechnik konnte die Maßnahme im Herbst 2022 begonnen und in kürzester Bauzeit gefertigt und montiert werden.