Schutz – Hülle – Architektur

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Dank bautechnologischer Entwicklungen und der Kreativität des Menschen ist die Fassade mehr als eine Trennung von Innen- und Außenraum.

von: Roland Kanfer

Ein Haus ohne Fassade ist kein Haus. Ein solches Ding hätte zwar ein Dach, das auf ein paar Stützen ruht, es würde ihm aber das Wesentliche fehlen: die umgebende und schützende Hülle. Denn das ist die eigentliche Funktion einer Fassade: einen geschützten, von der Außenwelt abgetrennten Bereich, ein Haus, zu schaffen. In seiner indogermanischen Sprachwurzel bedeutet Haus dementsprechend auch „Schutz“ oder „Hülle“.

Die Fassade ist primär also die Außenhülle. Die bestand in den nomadischen Gesellschaften aus Materialien wie Leder, Rinden- oder Pflanzengeflecht. Mongolische Nomaden leben heute noch in Jurten, für deren Hülle sie imprägniertes Segeltuch  verwenden. Als die Menschen sesshaft wurden, begannen sie, Hütten aus den in den gewässernahen Siedlungsgebieten vorhandenen Materialien Holz, Lehm und Schilf und später Steinhäuser zu errichten.

Da der Mensch immer schon das Bedürfnis nach Schönheit hatte, begann er mit der Behübschung der nunmehr festen Außenmauern seiner Häuser. Die Weiterentwicklung dieser Kunstfertigkeit bescherte uns griechische und römische Tempelfassaden, maurische Paläste wie die Alhambra, gotische Kathedralen, Renaissancefassaden wie bei den Villen Palladios und barocke Kirchenfassaden.

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