Im Sommer 2013 musste das Hallenbad in der oberösterreichischen Stadt Ried, das statisch das Ende seiner Lebensdauer erreicht hatte, geschlossen werden. Um Kosten zu sparen, wurde beschlossen, ein reines Sportbecken ohne Erlebnisrutschen zu errichten. Als Gesamtkosten-Obergrenze wurden zehn Millionen Euro festgelegt. Schlussendlich kostete das Bad rund 14 Millionen. Gründe für die Verteuerung sind laut Medienberichten Zusatzwünsche der Gemeinde sowie Zusatzkosten aufgrund eines Verfahrens gegen die Baufirma.
Kompakter Baukörper
Sieger eines im Jahr 2014 ausgelobten geladenen Architekturwettbewerbs mit acht Teilnehmern wurde das Vöcklabrucker Architekturbüro Gärtner+Neururer, das nach einem Verhandlungsverfahren auch den Zuschlag erhielt. Der Entwurf sah ein in Nord-Süd-Richtung längs gestrecktes Objekt mit in diese Richtung ansteigendem Dach vor. Im Norden sollte ein Gebäudewinkel als überdachter Außenbereich angeschlossen werden. Dieser kompakt gehaltene Baukörper, der von einer einzigen großen Dachfläche überspannt wird, fügt sich in die lockere städtebauliche Struktur ein. Die Anordnung des Gebäudes direkt an der Volksfeststraße sowie die Anordnung der Parkplätze und des Fußgängerzugangs im Westen wurde von der Jury begrüßt, da sie die Belastung der ostseitig angrenzenden Wohnhäuser durch den Badebetrieb minimieren. Die Fassade des nach vorne zweigeschoßigen Baukörpers aus weißen, vertikal geriffelten Keramikfliesen unterstreicht einerseits den öffentlichen Charakter des Gebäudes, andererseits die Kompaktheit des Baukörpers und sie verleiht dem Gebäude ein formal strenges Erscheinungsbild. Im straßenabgewandten Bereich dehnt sich der Baukörper in seiner vollen Länge aus und fällt nach hinten zum Saunabereich leicht ab. Die große Anzahl von vorgelagerten Parkplätzen wird mit einem dichten Baumraster versehen, der Schatten spendet und raumbildend wirkt. Zwischen Parkplatz und Gebäude entsteht ein autofreier, konischer Vorplatz, der die Besucher zum Eingang leitet.