Vom Bett direkt in die Badewanne oder umgekehrt – und dabei die herrliche Aussicht auf die Tiroler Berglandschaft im Panoramabildformat bewundern: Diesen Luxus genießt eine Familie in Hall in Tirol seit 2016. Auf einem etwa 400 Quadratmeter großen Grundstück mitten im Siedlungsgebiet von Heiligkreuz in Hall planten rt Architekten aus Innsbruck ein Einfamilienhaus mit 260 Quadratmetern Nutzfläche, auf denen sie die Bauherrenwünsche von einer Galerie, einer Doppelgarage sowie großzügigen Verglasungen und offenen Räumen umsetzten.
Ulrike Rothbacher und Philipp Tschemernjak entwarfen einen kompakten, zweigeschoßigen, voll unterkellerten Baukörper mit einem nordseitigen Garagenanbau. Lichtdurchflutete Räume prägen das Wohngefühl auf den beiden Wohngeschoßen. Ermöglicht wird das durch gezielt gesetzte Einschnitte und großzügig überdachte Nischen wie das westseitig gelegene Atrium im Obergeschoß. Zentrales räumliches Element des Gebäudes ist ein zweigeschoßiger Luftraum mit einem aus heimischem Jurakalkstein verkleideten Kamin, der das Erdgeschoß mit dem Obergeschoß verbindet. Als Verbindungselement zwischen dem offenen Grundriss des Erdgeschoßes mit dem Ess- und Wohnbereich und dem Obergeschoß mit der Galerie dient eine leichte, frei schwebende Innentreppe, deren offene Massivholzstufen einseitig auf einem Träger aufliegen und von Stahlseilen getragen werden.
Offene Räume
Im Obergeschoß setzt sich die Offenheit der Räume fort. Im ostseitig gelegenen, großzügig verglasten Elternschlafzimmer, das viel Licht hereinlässt und einen ungestörten Ausblick erlaubt, wurde auf Wunsch der Bauherren das Bad integriert: Die Badewanne steht frei im kombinierten Schlaf- und Badezimmer und ist nur durch ein von beiden Seiten nutzbares Regal aus gebeizter Eiche, das als raumtrennendes Element fungiert, vom Bett getrennt. Die warmen Farbtöne der von Tischlerhand gefertigten dunkel gebeizten Möbel sowie die geölten Großformat-Bodendielen aus Hartholz bilden gemeinsam mit dem Kamin und der Badewannenverkleidung aus hellem Kalkstein einen Akzent, der sich von den mit Kalkglätte geweißten Ziegelinnenwänden optisch absetzt.
Erschlossen wird das Haus über die südliche Schmalseite des Grundstückes. Durch die Einschnitte und Nischenüberdachungen sind die Bewohner vor allzu neugierigen Blicken der Nachbarn – auch der noch zu erwartenden – geschützt. Der weiß verputzte, streng geometrische Baukörper mit der dunkel lasierten Holzverkleidung der Garage und der Fensterbänder ist gut proportioniert und wirkt zurückhaltend, der natursteinverkleidete Kamin zieht sich außen und innen als zentrales, verbindendes Element über alle Geschoße durch und bildet gewissermaßen das Rückgrat des Hauses.
Den Artikel als PDF können Sie hier herunterladen.