Wie würden Sie das „Feld der Baukultur“, von dem im Profil des vai zu lesen ist, beschreiben?
Verena Konrad: Baukultur ist eine Querschnittsmaterie, die die Herstellung von gebauter Umwelt und den Umgang damit beschreibt. Darunter fallen also nicht nur Architektur und Baukunst, sondern die Gesamtheit des Gebauten, auch Infrastrukturbauten, Verkehrsbauten usw. Baukultur betrifft alle Menschen. In ihr zeigt sich die Heterogenität von Gesellschaft, in ihr bilden sich Wertsysteme ab. Aus dieser Erkenntnis leiten wir die Dringlichkeit einer qualitativen Ausrichtung des Bauens ab, wobei der Blick dabei nicht rein auf die Bauproduktion, sondern auch auf Rahmenbedingungen, Prozesse und Wirkungen gerichtet ist.
Das Feld ist groß, wo sehen Sie und Ihr Team die Schwerpunkte im vai?
Das vai Vorarlberger Architektur Institut ist Schnittstelle im Feld der Baukultur. Wir vernetzen Architekten, Planer und Bauherren mit Akteuren aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik und thematisieren Architekturqualität durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen. Für Professionisten sind wir eine Plattform zur Vernetzung und Weiterbildung. Für Bauherren und kulturell Interessierte sind wir Impulsgeber. Für Kinder und Jugendliche ermöglichen wir spielerische Erstkontakte zu den Themen Architektur und Lebensraumgestaltung. Unser Auftrag ist es, den persönlichen und gesellschaftlichen Wert und Mehrwert von guter Architektur zu vertreten und zu vermitteln. Wir reflektieren Architektur als Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher und kultureller Prozesse und denken daher soziale, politische, ökonomische, ökologische, technologische und ästhetische Einflüsse und Wirkungen mit. Unser Ziel ist die Stärkung der Baukultur in Vorarlberg. Entwicklung braucht Bildung. Wir fördern daher die Auseinandersetzung über Inhalte, Ausdrucksformen und Wirkung von Architektur und wollen damit zu einem höheren Qualitätsbewusstsein für Architektur beitragen ...
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