351 Wettbewerbe

Umgestaltung des Gebäudes Salzburger Vorstadt 15, Braunau, OÖ

© Marte.Marte Architekten
Der 1. Preis
© Marte.Marte Architekten

Am Standort 5280 Braunau, Salzburger Vorstadt 15, soll das bestehende Geburtshaus Adolf Hitlers umgestaltet und je nach künftiger Nutzung ein Zubau oder ein zusätz­licher Neubau errichtet werden.

Durch die äußerliche Umgestaltung des Bestandsgebäudes soll die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus beseitigt und dem gesetzlichen Auftrag aus dem Bundesgesetz über die Enteignung der Liegenschaft entsprochen werden. Durch den Erwerb des Eigentums am Bestandsgebäude durch den Bund soll die Pflege, Förderung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts oder eines bejahenden Gedenkens an den Nationalsozialismus unterbunden werden. Bereits durch die äußere Gestaltung des Bestandsgebäudes soll diesem Auftrag entsprochen werden. Dazu soll für das Gebäude neue Identität geschaffen werden. Die Nutzung der zukünftig am Standort etablierten Gebäude soll für unterschied­liche Zwecke möglich sein. Das Gebäude soll nach der Umgestaltung einer behördlich-administrativen Nutzung als Polizei­inspektion gemeinsam mit dem Bezirks­polizeikommando zur Verfügung stehen.

Auftraggeber / Auslober
BIG Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H., Unternehmensbereich Spezial­immobilien, Aigner Straße 8, 5020 Salzburg, im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres, Herrengasse 7, 1010 Wien

Verfahrensorganisation
Undarchitektur, Architekt DI Thomas Klima, Bachlechnerstraße 21, 6020 Innsbruck

Art des Wettbewerbs
Anonymer EU-weiter, nicht offener, ein­stufiger Realisierungswettbewerb

Beurteilungskriterien
Baukünstlerische, funktionale, ökono­mische, ökologische und städte­­bau­liche Kriterien

Preisgerichtssitzung
19. Mai 2020

1. Preis: Projekt 1003
Marte.Marte Architekten (Feldkirch), marte-marte.com

Projektbeurteilung (Juryprotokoll-Auszug)
Mit den Worten der Verfasser zeigt sich in der Westfassade „die Kraft des Einfachen und Schmucklosen“. Der Doppelgiebel der geputzten Lochfassade kommt der Intention der Purifizierung und der Einordnung in den Kontext des Stadtbildes mit der geforderten Neutralisierung besonders nahe. Im Sinne
einer schnörkellosen Rückführung werden die Bormannschen Überformungen entfernt. Umso einfacher sich das Gebäude darstellt, desto weniger wird es zukünftig Aufmerksamkeit erregen. Die Gliederung in drei Bauten und zwei Höfe ist stadträumlich und von der inneren Ordnung schlüssig.

Die ausführliche Wettbewerbsdokumentation finden Sie in der Ausgabe 351. Zu bestellen unter wettbewerbe.cc/abo