Mit dem Neubau des Med Campus Graz werden die auf die Stadt Graz verteilten Einrichtungen der Medizinischen Universität Graz unter einem Dach vereint. Bis 2023 werden in Nähe des LKH Universitätsklinikums Graz insgesamt rund 96.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche errichtet. Die Bundesimmobiliengesellschaft als Eigentümer und Bauherr investiert insgesamt über 400 Millionen Euro. Das Bauvorhaben ist in mehrere Module aufgeteilt: Das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin (ZWT) mit Raum und Infrastruktur für universitäre Unternehmensgründungen und die Ansiedlung von Klein- und Mittelbetrieben aus den Fachbereichen Medizin und Biomedizin ist bereits seit 2013 in Betrieb. Im Oktober 2017 fand die offizielle Eröffnung von Modul 1 statt.
Den Realisierungswettbewerb für den Med Campus hatte das Grazer Architekturbüro Riegler Riewe aufgrund seiner gelungenen
funktionalen und städtebaulichen Lösungen sowie der durchgehend großzügigen Innen-Außenraum-Ebene gewonnen. Seit Oktober 2018 befindet sich das Modul 2 mit Investitionskosten von 190 Millionen Euro in Bau, das auf Basis des damaligen Wettbewerbs weitergeplant wird. In einer ersten Bauphase (Modul 1) wurden zentrale Bereiche für die Lehre, wie Hörsäle und die Aula, zweigeschoßig errichtet, darüber die sogenannte Campusebene als wichtige Verteilerebene, von der aus die Institute,die Labore und die Forschungsbereiche erschlossen werden. Mit dem zweiten Bauabschnitt, der in Bauplatz Ost und Bauplatz West östlich und westlich des Stiftingbachs unterteilt wurde, werden nun die Fuß- und Radwegbrücken auf der Campusebene mit weiteren Lehrflächen, der Mensa und der Verwaltung mit dem Bereich des ersten Moduls verbunden. Dadurch entsteht eine durchgängige Fuß- und Radverbindung mit dem Landeskrankenhaus Graz.
Das Projekt reagiert auf die vielfältigen Anforderungen vor allem durch vertikale Staffelung der Nutzungsbereiche. Aus der Kleinteiligkeit der Baukörperstruktur ergibt sich ein heterogenes Flächenangebot mit einer entsprechenden Nutzungsoffenheit. Ebenfalls wurde auf die mikroklimatischen Parameter reagiert, indem schmale, längsgerichtete Baukörper entwickelt wurden, die eine größtmögliche Frischluftzufuhr in das Grazer Becken gewährleisten. Im Erdgeschoß sind öffentlich zugängliche Nutzungen wie Bank und Café untergebracht, während sich in den Obergeschoßen Mieteinheiten mit Büro-, Labor- und Seminarflächen finden. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2022 abgeschlossen sein.