Von der aktuellen Wirtschaftspolitik fühlen sich 59 Prozent der Unternehmen schlecht oder sehr schlecht vertreten. Das geht aus der KSV1870 Umfrage zum Thema „Wirtschaftsentwicklung und Unternehmensfinanzierung“ hervor, an der rund 1.400 Unternehmen teilgenommen haben. Noch drastischer: 73 % sind der Ansicht, dass von der Politik nicht genug getan wird, um neue, rechtlich fundierte alternative Formen der Unternehmensfinanzierung zu ermöglichen. Die Erwartungen für die Wirtschaftsentwicklung 2014 sind schaumgebremst, überraschende Zuversicht herrscht hinsichtlich der Aussichten für die eigene Auftragslage. Bankkredite sind bei den Befragten nur mäßig populär. Persönliche Haftungen scheinen an der Tagesordnung zu sein.
„Dass sich 59 Prozent der Betriebe nicht von der Wirtschaftspolitik vertreten fühlen, sollte als Alarmzeichen verstanden werden. Reformieren, vereinfachen, erneuern, das wollen die Betriebe von der Politik - und zwar eher heute als morgen“, so Johannes Nejedlik, Vorstand der KSV1870 Holding AG. 37 Prozent bezeichnen ihre Vertretung durch die Politik als befriedigend. Nur für 4 Prozent ist sie gut oder sehr gut. Die Ergebnisse im Detail: Je kleiner die Betriebe, desto schlechter die Einschätzung – bei den Kleinstunternehmen sind es gar 68 %, die mit dem Gesetzgeber hadern. Was die Bundesländer betrifft, so scheint der Süden besonders betroffen zu sein: Kärnten die Steiermark und das Burgenland fühlen sich am schlechtesten vertreten.
Arbeit stärker entlasten
Das größte Verbesserungspotenzial orten die Befragten im Bereich „Steuern und Abgaben“. Sie fordern eine generelle Abgaben- und Steuerentlastung, insbesondere eine Reduktion der Lohn- und Einkommensteuer bzw. der Lohnnebenkosten. Arbeit sei zu stark besteuert, und das Steuersystem müsse vereinfacht werden. Weiters seien die Beiträge für die Sozialversicherung zu hoch, und auch die Verringerung der Körperschaftsteuer wurde als Wunschziel von einigen genannt. Zudem fordern viele Unternehmen eine Entbürokratisierung und weniger Verwaltungsaufwand, also eine generelle Vereinfachung und Verschlankung der öffentlichen Verwaltung. Im Bereich des Arbeitsrechts wird insbesondere eine Arbeitszeitflexibilisierung gefordert.
Unternehmen fühlen sich von Politik nicht vertreten!
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