Insgesamt waren in den ersten drei Monaten 1.298 Unternehmen insolvent, was einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 entspricht. Es wurden über 787 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet, die Schulden von insgesamt EUR 300 Mio. betrafen. In diesen Unternehmen waren in Summe 4.100 Dienstnehmer beschäftigt.
Der Rückgang der Passiva ist mit ca. 74 % extrem, allerdings verzerrten die Statistik im Vorjahr drei Großinsolvenzen mit über EUR 840 Mio. Passiva. Ohne diese drei „Ausreißer“ liegen die Passiva 2017 sogar knapp über jenen des Vorjahrs. Insgesamt sind die Insolvenzfälle weiterhin klein und eher unbedeutend.
2017 | 2016 | Veränderung | ||
Eröffnete Insolvenzen | 787 | 835 | - | 5,7 % |
Nichteröffnete Insolvenzverfahren (mangels kostendeckenden Vermögens) | 511 | 503 | + | 1,6 % |
Gesamtinsolvenzen | 1.298 | 1.338 | - | 3,0 % |
Geschätzte Insolvenzverbindlichkeiten in EUR | 300 Mio. | 1.137 Mio. | - | 73,6 % |
Die weiteren Aussichten fasst KSV1870 Insolvenzexperte Dr. Hans-Georg Kantner zusammen: „Eine Schwalbe macht keinen Sommer und der leichte Rückgang der Insolvenzen im ersten Quartal ist kein Indikator für die Entwicklung im gesamten Jahr. Zinserhöhungen und Erholung der Wirtschaft sind im Gegenteil Vorboten, dass es im Lauf des Jahres 2017 noch eine Belebung des Insolvenzgeschehens geben wird. Denn langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass mit dem beginnenden Aufschwung aus einem Konjunkturtal auch die Insolvenzen anspringen“.