Im Norden liegt das Stadtentwicklungsgebiet Graz-Reininghaus, wo gerade mehrgeschoßiger, verdichteter Wohnbau in großem Maßstab entsteht. Im Süden beginnt die lockere Einfamilienhauslandschaft. Dazwischen befindet sich das Quartier 7. Dessen fünf- und sechsgeschoßige, in der Höhe gestaffelte Punkthäuser fungieren als Bindeglied zwischen diesen städtebaulichen Strukturen.
Im Jahr 2016 hatte die steirische Wohnbaugenossenschaft Ennstal einen Wettbewerb für das Quartier 7 ausgelobt. Anschließend spannte der Bauträger die Sieger, das Architekturbüro balloon, mit dem Zweitplatzierten, dem Architekturbüro Hohensinn zusammen. Das Baufeld wurde in vier Unterquartiere gegliedert, von denen Hohensinn eines (Q 2A) und balloon drei (Q 1A, Q 1B, Q 2B) zur Bebauung bekamen. Entstanden sind vier Wohnhöfe mit drei- bis sechsgeschoßigen, hofartigen Bebauungen, die durch den Park miteinander verbunden sind und zur schalltechnischen Abschirmung gegen Norden näher zusammenrücken. Das gesamte Quartier ist autofrei gestaltet.
Holz überall
Die dreigeschoßigen Bauten sind in Holzriegelbauweise mit tragenden Brettsperrholz-Innenwänden und -decken geplant und errichtet. Die vier- bis sechsgeschoßigen Gebäude sind komplett in Brettsperrholz (CLT) ausgeführt. Die von Hohensinn Architektur geplanten Gebäude weisen einen beinahe komplett hölzernen Stiegenkern auf. Die Wände des gesamten Hauses, auch jene des Stiegenhauses des sechsgeschoßigen Gebäudes und der Aufzugsschächte, sind komplett in Brettsperrholz ausgeführt, ebenso wie Teile der Innenwände. Auch die Fassaden bestehen aus einer Bretterschalung. Diese Thematik des mehrgeschoßigen Holzbaus ist, so befand damals die Wettbewerbsjury, in Struktur und Ausdruck sehr gut gelöst, die Stringenz der konstruktiven Lösung hat eine wirtschaftliche Ausführung ermöglicht, ohne auf architektonisch relevante Qualitäten verzichten zu müssen.
An Hohensinns Projekt an der Nordostecke des Grundstücks gefiel der Jury, dass diese wichtige Ecke durch den Kopfbau mit dem vorgelagerten Platz sehr gut gelöst wurde, ebenso wie der Übergang ins südwestlich gelegene Einfamilienhausquartier. Die abgewinkelten, großmaßstäblichen Baukörper mit differenzierter Höhenentwicklung formen ein Quartier, das sich, so die Jury, gut ins Weichbild von Reininghaus einfügt.