353 Wettbewerbe

Volksschule + Mittelschule Leystraße 34–36, 1200 Wien

© hey! architektur, bumeder wehmann architekten partgmbb
1. Preis
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1. Preis, Schnitte und Ansichten
© hey! architektur, bumeder wehmann architekten partgmbb
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1. Preis, Lageplan
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1. Preis, Grundriss Erdgeschoß
© hey! architektur, bumeder wehmann architekten partgmbb

Verfahrensgegenstand ist die Erlangung eines Planungskonzepts für die Schulerweiterung und die Sanierung der Volksschule (OVS+NMS) Leystraße, das in weiterer Folge den Verhandlungen zur Vergabe von Generalplanerleistungen zugrunde gelegt wird.

Auslober
Stadt Wien MA 56 – Wiener Schulen; WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH

Art des Wettbewerbs
Offener, einstufiger Realisierungs­wettbewerb im Oberschwellenbereich

Preisgerichtssitzung
15. Oktober 2020

Jury
Sachpreisrichter:
Andreas Meinhold, WIP
Elfriede Heinrich,
Stadt Wien – Wiener Schulen
Gerald Ollinger,
Stadt Wien – Wiener Schulen
Fachpreisrichter:
Doris Burtscher, Architektin Kammer
Gernot Hertl, Architekt Kammer
Michael Lawugger, WIP

Beurteilungskriterien
Städtebauliche Kriterien: Konfiguration der Baukörper und der Außenräume, stadträumlicher Dialog mit der Umgebung in funktionaler und gestalterischer Hinsicht.
Architektonische Kriterien: Entwurfsansatz und Idee, architektonische Qualität im äuße­ren und inneren Erscheinungsbild, inno­vative Potenziale des Projektansatzes
Funktionale Kriterien: Funktionalität der Gesamtlösung und verlangter Teillösungen, räumliche Umsetzung der pädagogischen Anforderungen, ökonomische, ökologische Kriterien / Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, besonderes Augenmerk auf das Flächen­verhältnis Nutzfläche zu Nettoraumfläche. Flexibilität hinsichtlich Nutzungsänderung, Einhaltung des Kostenziels.

1. Preis
hey! architektur, bumeder wehmann architekten partgmbb, München, (D), heyarchitektur.de

Projektbeurteilung (Ausz. Juryprotokoll)
Die kompakte Baukörperanordnung, kom­biniert mit multifunktionalen und attraktiven Freiflächen in allen Ebenen ist die wesentliche Entwurfsqualität dieses Projektes. Die konsequente Verzahnung von Alt-, Neubau und Verbindungstrakt durch attraktive Frei- und Aufenthaltszonen sowie die Konfiguration der Baukörper und Freiflächen ermöglicht übersichtlich organisierte, gut belichtete und ins Grüne orientierte Schulcluster. Der spielerische Umgang mit der Planungsaufgabe zieht sich durch alle Geschoße durch, ergänzt durch attraktive Fassaden- und Hofbegrünungen. Als besonders positiv bewertet wird die hohe architektonische Qualität im inneren und äußeren Erscheinungsbild. Die funktionale Gesamtlösung zeigt hohes, innovatives Potenzial.

 

2. Preis
Projekt 22

Architekt Peter Larcher
Architektin Karin Triendl
Wien

Projektbeurteilung (Juryprotokoll)
Der städtebauliche Projektansatz ist es die bestehende Schule zu einem u-förmigen Baukörper zu erweitern, wobei der Halbhof mittels einer vielfältigen Baukörperabtreppung sich nach oben hin aufweitet. Daraus entsteht eine lichtdurchflutete Gartenlandschaft mit einer Vielzahl an Terrassen, die auch über Freitreppen verbunden sind. Besonders in den Schulclustern zeigt sich die räumliche Qualität, die in jedem Geschoß differenziert wird und damit die Identifikation des eigenen Clusters stärkt. Eine offene Raumstruktur aus Foyer und Speisesaal begleitet die grüne Topographie. Der Fassadenraster in den Obergeschoßen reflektiert die Funktionsverteilung im Inneren. Alles in allem zeigt der Beitrag ein gut bespielbares Raumgefäß, in dem Kinder gut aufgehoben sind. Leider wird die Chance, die Verzahnung von Alt-, Neubau und Verbindungstrakt auch in den Freiflächen konsequent weiterzuführen, nicht aufgegriffen.

3. Preis
Projekt 12

Architekt Christian Kronaus
Architekt Peter Mitterer
Wien

Projektbeurteilung (Juryprotokoll)
Der Beitrag zeichnet sich durch eine klare Haltung und Formensprache aus, welche die innenräumlichen Qualitäten in einem schlüssigen Volumen abbildet. Ein zum Bestandsgebäude parallel gestellter Baukörper, der die Unterrichtsräume beherbergt, wird über einen Mitteltrakt entlang der nordwestlichen Grundgrenze schlank angebunden. Die Turnsäle schmiegen sich hier schlüssig an den Verbindungstrakt und erfüllen die Organisation der Nebenräume wunschgemäß. Aus der Baukörperkomposition entsteht ein im Vergleich sehr großzügiger Halbhof. Die neuen Gebäude erscheinen Großteils vom Boden abgehoben, woraus ein äußerst offenes Erdgeschoß entsteht, das den Eindruck zu erwecken vermag, dass sich der Freiraum unter dem Haus ausbreitet. Der südliche Garten wird durch die gedeckte Schattenfläche wie selbstverständlich eingebunden. Selbst die Aula ist eine nur verglaste Zone im Zwischentrakt, die zu den Straßenseiten hin ausstrahlt und als Herz der Schule gelesen werden kann. Intuitiv logisch ist damit auch der neue Haupteingang in der Nordecke des Bestandes, der unmittelbar in die Raumsequenz Aula – Pausenhof führt. Die Komposition der Cluster lässt erlebnisreiche Nischen zwischen den Bildungsräumen entstehen, die zu offenen Lern- und Begegnungsbereichen am Tageslicht werden. Hier könnten noch zusätzliche Loggien das Freiraumangebot ergänzen, das direkt beim Cluster vermisst wird. Jedenfalls lockern diese begrünten Spalten zwischen den massiven Körpern die Fassade wohltuend auf. Auch die abstrakte begrünte Hülle von Turnsälen und Dachgarten darüber wirkt neben dem historischen Trakt angemessen. Leider wird die Chance, auch die Unterrichtsräume im Bestand stärker in die neue offene Mitte miteinzubeziehen und gleichwertig zu stärken, nicht aufgegriffen.

Anerkennung
Projekt 10

A quadrat Ziviltechniker GmbH
Tulln

Projektbeurteilung (Juryprotokoll)
Das Projekt besticht durch den innovativen Lösungsansatz besonders im Erdgeschoß. Der fließende Übergang von Eingangszone, Garderobe und allgemeinen Aufenthaltsflächen wird durch einen Sichtbezug nach Außen aufgewertet. Positiv gesehen wird, das über dem vorgeschlagenen Eingang über dem Pausenhof künftig auch unter dem Turnsaal auch eine Zugänglichkeit geschaffen werden kann, welche auch der externen Nutzung des Turnsaals dient. Die verbundenen Grünflächen durch den aufgeständerten Clustertrakt verleiht dem Garten im Erdgeschoß eine Großzügigkeit und gute Nutzbarkeit. Die Terrassierung im Halbhof setzt sich im Inneren des Verbindungstraktes fort und lässt damit wunderbare Durchblicke entstehen. Auch die Schulcluster zeigen eine hohe innere und äußere Qualität. Eine Aufwertung des Altbaus durch eine Anbindung an den Freiraum wird vermisst.

Anerkennung
Projekt 17

GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung Ges.m.b.H., Wien

Projektbeurteilung (Juryprotokoll)
Der Lösungsansatz besticht durch seine Vollständigkeit und hohen Ausformulierungsgrad. Der hoch angesetzte Turnsaaltrakt führt zu einem Mehrwert durch die großflächige und umlaufende Nutzbarkeit der Dachfläche, wenngleich das voluminöse Erscheinungsbild zu wenig dem einer Schule entspricht. Positiv wurden angemerkt, dass die dargestellten Erweiterungsflächen so situiert sind, dass die Freiflächen unberührt bleiben, auch wenn die angebotene Lösung bautechnisch herausfordernd ist. Als wirtschaftlicher Ansatz wurde der sensible bautechnische Umgang mit dem Bestandsgebäude hervorgehoben. Der Sportbereich ist in seiner Anordnung optimal gelöst. Die Anordnung der einzelnen Cluster im Neubau wird als zu unflexibel bewertet.

Anerkennung
Projekt 20

Burtscher-Durig ZT GmbH
Wien

Projektbeurteilung (Juryprotokoll)
Das Projekt besticht durch eine klar ausformulierte Gebäudestruktur. Durch die Höhenstaffelung der einzelnen Gebäudekörper entsteht eine gewisse Lebendigkeit die das erforderliche Gebäudevolumen gekonnt in die vorhandene Struktur eingliedert. Das Freiraumkonzept bietet große Qualitäten, vor allem auf den Dachlandschaften. Besonders die Tribüne am Turnsaaltrakt wird von der Jury als bedeutenden Mehrwert für die Schule hervorgehoben. Kontrovers diskutiert wurden die durch die engen Gebäudeabstände stark beschatteten „schluchtartigen“ Freiflächen. Die Turnsäle wurden gemäß den Vorgaben der Auslobung ausgestaltet. Sehr positiv wurde der Bereich der Erschließung im EG bewertet und der damit verbundene Eingangsbereich mit den spielerisch formulierten Garderobenmöbeln. Die logische Ausformulierung des Erdgeschoßes konnte in den Obergeschoßen jedoch nicht stringent genug weitergeführt werden. Die zentrale quadratische Anordnung der Bildungsräume im Cluster ist durch die angehängten Terrassen in allen Geschoßen gut und logisch ausformuliert. Die zentral angeordneten Nassgruppen und Nebenräume unterbrechen den Blickkontakt zu den einzelnen Bildungsräumen und werden von den Nutzern kritisch diskutiert. Ab dem 2. OG ergeben die fehlenden Verbindungen zwischen den Trakten lange Wege und keine zusammenhängende Nutzungseinheit.