Viel wird seit Jahren über diesen schillernden Begriff geredet und geschrieben, noch viel mehr liegt aber nach wie vor im Dunkeln. Wird über Smart Home gesprochen, meint nicht selten jeder etwas anderes. Während der eine darunter ein voll automatisiertes Gebäude versteht, reicht beim anderen schon ein mit dem Smartphone gesteuerter Heizkörperthermostat.
Smart Home ist individuell
Allen Smart-Home-Definitionen gemein ist, dass Haushalts- und Multimediageräte interagieren und zentral gesteuert werden können. Alltagsvorgänge werden automatisiert und Geräteeinstellungen, wie zum Beispiel von Heizung, Licht oder Lautsprecher, an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Nicht jede smarte Funktion macht jedoch überall Sinn – Smart Home ist und soll individuell sein.
Zukunftstrend: hybride Systeme
Ein Herzstück hat aber jedes smarte Zuhause: eine Steuerzentrale, mit der all die Geräte verbunden sind. Die passende zu finden ist keine einfache Aufgabe, schließlich hängt es ganz wesentlich von ihr ab, welche Geräte überhaupt angeschlossen werden können – und wie einfach das Smart Home später auch erweitert werden kann. Idealerweise versteht die Zentrale eine oder mehrere Funkprotokolle, wie etwa WLAN, Bluetooth, ZigBee oder Z-Wave. Diese Systeme haben zwar den Vorteil, dass die Installation recht einfach gelingt, allerdings ist man dann in der Regel auch auf Produkte ebendieses Herstellers angewiesen. WLAN hat den Nachteil, dass es ständig funkt und vergleichsweise viel Energie verbraucht, während Bluetooth sparsamer ist, dafür hält sich die Reichweite in Grenzen. Funkstandards wie EnOcean wurden speziell für Smart-Home-Geräte entwickelt und sind energieeffizienter. ZigBee und Z-Wave sind wiederum in der Lage, sogenannte Mesh-Netzwerke aufzubauen: Die Geräte bilden quasi kleine Verstärker, sodass Funksignale ohne den Umweg über die Zentrale direkt an die anderen Smart-Home-Komponenten weitergeleitet werden können. Das optimiert die Kommunikation zwischen den Geräten. Eine Alternative zu den Funklösungen sind Bussysteme, also fest installierte Leitungen. Das mag altmodisch klingen, allerdings haben Kabel den Vorteil, dass sie zuverlässiger, sicherer und energiesparender arbeiten. Sehr verbreitet ist hier das KNX-System. Im Regelfall macht KNX aber nur bei einem Neubau bzw. einer grundlegenden Renovierung Sinn. Funklösungen sind wiederum die erste Wahl beim Nachrüsten. Im Regelfall kommt heutzutage aber ohnehin eine Kombination aus kabelgebundenen und kabellosen Systemen zum Einsatz, wobei die jeweilige Anbindungsart den Geräteeigenschaften geschuldet ist: Mobile Geräte werden über Funk, stationäre Geräte via Kabel ins Smart Home eingebunden.