Die moderne Architektur liebt offene Wohngrundrisse. Fließende Übergänge zwischen den Wohnbereichen sind Zeichen für Aufgeschlossenheit, Offenheit und Transparenz. Vor den Intimbereichen des Wohnens macht diese Offenheit jedoch meist halt. Verständlicherweise wollen sich auch Liebhaber moderner Architektur im Schlafzimmer oder bei der Hygiene nicht unbedingt beobachten lassen.
Dass aber ein Bad auch einmal anders gestaltet werden kann, zeigt dieses Beispiel eines zweigeschoßigen Einfamilienhauses in Wien-Hietzing. Ein Geschoß liegt auf zwei unterschiedlichen Ebenen und hat eine Fläche von rund 70 Quadratmetern. Im Untergeschoß befinden sich die Aufenthaltsräume, im Obergeschoß zwei Kinderzimmer mit Bad und ein großes Schlafzimmer. Im Zuge einer grundlegenden Sanierung des Hauses wurde auch der Innenraum neu organisiert und gestaltet.
Die Planerinnen (es sind nur Frauen) des Wiener lnteriordesignstudios „UNA plant“ haben beim Umbau des Schlafzimmers sämtliche Zwischenwände zwischen dem altem Schlafzimmer und dem Badezimmer entfernt. Stattdessen wurde ein „Masterbad“ in den offenen Raum gestellt. Anstelle von Wänden und Decke definiert ein Gerüst aus Eichenholzlamellen das Bad. Der Doppelwaschtisch bildet den Raumteiler, der ein gewisses Bedürfnis der Bewohner nach Privatheit signalisiert und das Bad zum Stiegenaufgang und zur Galerie hin abschirmt.
Farblich changiert das Bad von weißen und grauen Wänden über sandfarbene Waschtische, weiße Waschmuscheln, Armaturen aus gebürstetem Kupfer und Spiegelrahmen aus Messing bis zu einer in Grüntönen ausgelegten Dusche. Die Holzlamellen dienen als Träger der Beleuchtungskörper.
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