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Weiße Tannen und schwarzer Stahl

Alle Fotos: Adolf Bereuter
Außenansicht hangseitig, Zugangssituation Obergeschoß
Alle Fotos: Adolf Bereuter

Bei diesem Einfamilienhaus von BERKTOLD WEBER Architekten treten Sichtbeton und Weißtanne in Dialog miteinander. Holzlamellen als vorgesetzte Fassade erzeugen im Inneren ein Spiel aus Licht und Schatten.

Ein herausforderndes Grundstück, das unmittel­bar an eine Landesstraße grenzt und einen dreiecksförmigen Zuschnitt in Hanglage aufweist. Zugleich ein atemberaubender Ausblick auf den Bodensee und die Berglandschaft: Das waren die Voraussetzungen, unter denen sich die Familie ein Haus wünschte, das Flexibilität in der Weiternutzung ermöglichen, sich unterschied­lichen Lebensphasen anpassen und auch Verdichtung zulassen sollte.
Die Architekten Philipp Berktold und Helena Weber aus Dornbirn entwickelten aus der Hangneigung heraus unterschied­liche Höhenlagen für separate Zugänge in ein teilbares Gebäude. Der geknickte Grundriss reagiert auf die vorgegebenen Baulinien und bewirkt gleichzeitig spannende Bezüge der Innen- und Außenräume zueinander. Das Haus stellt sich schützend zur bergseitigen Wetterseite und öffnet sich talwärts mit einer einladenden Geste. Das leicht gefaltete Dach reagiert dabei einerseits auf die Höhenvorgaben des Grundstücks und nutzt diese gleichzeitig, um sich zum See und zum Dorfkern hin zu öffnen. Die kompakte Anordnung am Grundstück ermöglicht das Erhalten von zusammenhängenden Freiflächen.

Holz auf Sichtbeton
Das untere Geschoß ist als separate Wohnung oder auch als Büroeinheit nutzbar und hat einen direkten Bezug zum Garten. Das Obergeschoß ist loftartig angelegt, der Innenraum, der in die davor gelagerte Terrasse übergeht, wird nur durch Möbel und niedrige Raumteilungen zoniert. Das obere Geschoß ist in Holzbauweise errichtet und sitzt auf einem erdberührten Sockelgeschoß aus Sichtbeton. Der durchgängige Fassadenfächer aus naturbelassenen, vertikalen Weißtannenlamellen ermöglicht durch unterschiedliche Transparenzgrade eine feine Abstimmung zwischen Offenheit und Privatheit. Im Inneren ergibt sich durch diese vorgesetzte Fassade ein Spiel aus Licht und Schatten und prägt die Atmosphäre des Hauses. Auch im Inneren ist Weißtanne das prägende Element. Decken, Wände und Böden sind damit ausgekleidet und lassen den Holzbau im Inneren spürbar bleiben. Der Boden aus gebürsteten Weißtannenriemen ist lediglich geseift. Kamin und Regale sind aus Schwarzstahl gefertigt und kontrastieren mit den warmen Holzoberflächen, die helle Einbaumöblierung mit textilen Elementen ergänzt das Konzept und schafft eine ruhige Atmosphäre.
Die Bauherren bestanden auf der Verwendung natürlicher Baumaterialien wie Zellulose und Schafwolle als Dämmstoff, die Oberflächen blieben unbehandelt. 

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Projekt
Haus am Eichenberg, 6911 Eichenberg, Vorarlberg

Bauherr
Familie MK

Architektur
BERKTOLD WEBER Architekten, Arch. Philipp Berktold und Arch. Helena Weber, Dornbirn

Statik
Hämmerle-Huster, Bregenz
diestatiker.at

Projektablauf
Planungsbeginn 06/2016
Baubeginn 09/2017
Fertigstellung 01/2019

Projektdaten
Grundstücksfläche: 850 m²
Bebaute Fläche: 230 m²
Wohnnutzfläche: 189 m² + 51 m²
Bruttogeschoßfläche: 300 m²

Materialien
Konstruktion: Vorgefertigter Holzbau auf betoniertem Sockelgeschoß
Dämmung: faserfreie Zellulose- und Schafwolldämmung
Fassade: naturbelassene Weißtannenlamellen
Innenwände: Leichtbauwände mit Schafwolldämmung
Bodenbeläge: Weißtannenriemenboden geseift