Brauche ich diese (Büro)flächen überhaupt noch? Viele Unternehmen stellen sich jetzt – aus bekannten Gründen – unangenehme Fragen. Auch hat das Facility-Management (FM) mit neuen Problemen zu tun. „Es ist gut möglich, dass manche Leistungsumfänge im Facility-Management nie mehr so werden, wie sie dereinst waren“, bringt es Harald Steinberger von der immovement Management Consulting GmbH auf den Punkt. In puncto Hygiene gehe es um „die neue Distanz“, einige Reinigungsfirmen bringen in der Pandemie Extrabroschüren heraus unter dem Motto „Vom Shutdown zum sicheren Comeback“. In der FM-Industrie – immerhin hierzulande an die 18 Milliarden Euro schwer – laufen also schon die Köpfe heiß und die Tastaturen – vornehmlich jetzt im Homeoffice – klackern: Es braucht neue Konzepte.
Probleme über Probleme
So mancher Betreiber hätte gerne seine Anlagen „total“ zurückgefahren, was aber „juristisch wie technisch ein Nonsens“ sei, so Hardwig Wilfinger, Inhaber von real.FMW. Man bewege sich hier im Spannungsfeld zwischen den gesetzlichen Vorgaben und den notwendigen Sparmaßnahmen. Am Beispiel eines neuerlichen Hochfahrens der Warmwasseraufbereitung: Rein rechtlich bedürfte es dafür tatsächlich einer Neugenehmigung. Weil der Rattenschwanz an rechtlichen Problemstellungen gar nicht abzusehen sei, empfehle sich daher ein Notbetrieb, so Wilfinger. Klar ist jedenfalls auch für diesen Sparbetrieb: Der Gesetzgeber hat keine der Betreiberpflichten ausgesetzt.
So gehören die Wasseranlagen nach wie vor alle 72 Stunden gespült – gegen die Legionellengefahr. Das muss also erledigt werden, auch wenn das Hotel keinen Gast beherbergt. „Der Wasserverbrauch ist aktuell eher nicht zurückgegangen, sondern tendenziell sogar gestiegen.“ Bemerkenswert. So geht ein Mitarbeiter durch alle Zimmer, dreht die Hähne auf, macht seine Runde weiter, und wenn er nach 20 Minuten wieder zurück von seinem Rundgang ist, dreht er wieder ab. Hier tut sich aber auch schon der nächste Problemkreis auf: das Personal.